Die Seite ist mit                    erstellt, optimiert für eine Bildschirmauflösung von 1034 x 786 Pixel.

Bevorzugter Browser: Internet Explorer
Altfriedstein
A
l
t
f
r
i
e
d
s
t
e
i
n
Prof.-Wilhelm-Ring 1
Bis kurz vor der Jahrhundertwende gehörte zum Haus Altfriedstein ein großes Gelände, welches heute bebaut und von den Straßenzügen Prof.-Wilh.-Ring, Altfriedsteinstr. und der oberen Ludw.- Richter-Allee durchzogen wird.

Das gesamte Areal einschließlich schon abgetrennter Flächen bestand ehemals ausschließlich aus Weinbergen, auf denen vereinzelte kleine Winzer-und Wirtschaftsgebäude oder Pressen standen. So werden im Zusammenhang mit dem Friedstein, so hieß früher das Weingut an dessen Stelle heute das Haus Altfriedstein steht, u.a. folgende Weinberge genannt. Die Weinberge "Dürrkittel" und "der Schrenkendorfische Berg", die beide seit jeher zum Altbesitz gehörten, sowie die Weinberge "der Schild", "über dem Schrenkendorf´schen", "der Viehof", sowie weitere kleine Stücke von verschiedenen Bauern.
________________________________________________________________________________________















_________________________________________________________________________________________
Besitzerfolge und Hausgeschichte des Friedsteins:

1544   Andreas Allenbecke von "Freibergk"
1602   Dr.Röllingk
1675   Christian Siegmund von Reichenbrodt auf Schrenkendorf - die "Herren von Schrenkendorf", - lt. Schubert.
1736   Friedrich Roos, "Hauskellner", ab 1756 kurfürstl.sächs.Oberlandweinmeister (gest.1757).

Nachforschungen in den Kaufbüchern nach einen Kaufvertrag blieben ergebnislos; es ist anzunehmen das Roos den Besitz über Strohmänner erwarb.

1742   brannten alle Gebäude ab; man sagt "durch Verwarlosung". Wahrscheinlich befanden sich die alten Gebäude in einem sehr schlechten Zustand.

1743   Baubeginn des neuen Herrenhauses, sowie auch Wohn-, Wirtschafts-, Lust- und anderer Gebäude, - Anlegung des Gartens und einer Kastanienallee als Zufahrt von der Meißner Chaussee (später Alleestr.) her. Seinen neuen Landsitz gab Roos den Namen  "Mon Repos".

1747   Alexander Roos kauft das Grundstück vom Vater.
1749   Heinrich Roos, kurf. sächs. Oberlandweinmeister, Vetter des Vorbesitzers, erwirbt den Besitz.

1763   , im April kauft der königl. poln. und kurfürstl. sächs. Premierminister Heinrich Graf von Brühl den Besitz für 20.000 Taler. Er verstarb am 28. Okt. des Jahres.

1770   , 20.Dez.: Brühls Erben, seine Söhne, verkaufen den Besitz lt. Kaufvertrag in Dresden für 10.000 Taler an den Agenten und Juwelier Carl August Böhmer zu Paris.

1777   , im Juli: Johann Christoph Gebler kauft das Grundstück für 9.000 Taler. Gebler verkauft den Besitz weiter für 8.500 Taler an den Vice-Stadtrichter zu Dresden Dr. Friedrich August Ermel  (lt.R.Fähle).

1787   J. Georg Meißner,
1800   Gräfin von Zinsendorf auf Gauernitz,
1812   Major Senft von Pilsach.

1816   Ludwig Pilgrim, Kaufmann aus Leipzig; er soll dem Gebäude den Namen "Altfriedstein" gegeben haben.

1818   (1821 ?)  Georg Schwarze, Kaufmann. Er erwirbt gleichzeitig den "Neufriedstein" und behält diesen bis 1829.
1844   Frau Pauline verehel.Thomann; sie ließ den großen Seitenflügel anbauen.
1852   Emil Lütteroth.
1858   D. Thienemann,
1870   Herm. Er. Otto Thienemann.

1878   Hermann Erich Carl Lamsbach (gest.1919) ist neuer Besitzer und läßt eine neue Wasseranlage errichten; Kesselhaus mit 7 m hohen Schornstein, Brunnen, Wasserleitungen, Bassin usw.

1895   , im Febr.: Baugesuch Lamsbachs betr. Aufstockung des westlichen Seitenflügels des Wohnhauses um ein Stockwerk. Ende Juli ist der Erweiterungsbau fertiggestellt, und gleichzeitig erhält er die Genehmigung in seinem Grundstück eine Pension zu führen.
Aus einer damaligen Werbeschrift:

                        "Pension Altfriedstein - Niederlößnitz b.Dresden"

Die Pension "Altfriedstein" bietet durch die herrlich geschützte Lage und durch das milde Klima der Lößnitz vielen Erholungsbedürftigen einen gesunden, wohltuenden Aufenthalt. Die Pension ist mit 20 gut eingerichteten Zimmern ausgestattet. Im Parterre des Hauptgebäudes befinden sich Speisesaal, Lese- und Billardzimmer, im Seitenflügel neu hergerichtete Bäder, im Garten und Park Kegelbahn, Lawn-Tennis, Croyuet-und Spielplätze. Auf hervorragend schönem Aussichtspunkt überdeckte Lauben und Ruhebänke.

Die Pension Altfriedstein eignet sich zur Ausführung der verschiedensten Kuren. Da Landwirtschaft betrieben wird zur Milchkur, da Obst und Wein angebaut wird, zur Obst- und Traubenkur, und durch die Lage des Grundstücks selbst zu Terrainkuren."
1899   "Das Lamsbach´sche Grundstück Altfriedstein in Niederlößnitz ist von der Dresdner Bauarchitekten-Sozietät Schilling & Graebner für 350.000 Mark angekauft worden."
                                                                             
1902/03   Die Fa.Schilling & Graebner erschließen das Altfriedsteingelände zur sogenannten Villenkolonie Altfriedstein. Der westliche Flügel des Altfriedstein-Gebäudes wird abgetragen um Platz zu machen für die Straßendurchführung der "Alleestraße" zur neuerstandenen "Brühlstraße" (s.Villenkolonie Altfriedstein).
Die Fa.Schilling & Graebner führen im Altfriedstein die Familienpension unter der Leitung von Herrn Lamsbach weiter.
1903   , 02.Juli:  Neu-Eröffnung der Pension. Frau verw. Schönstädt hatte die Räume gemietet und erhielt folg. Konzession. Sie leitete die Pension bis 1913.
1903   , 22.Aug.: Erlaubnisschein für Fr. Marie Dorothea verw.Schönstädt geb.Marschhaus "...zum Ausschank von Wein und Bier in Flaschen in ihrer Fremdenpension im Hausgrundstück Cat.No.112 - Altfriedstein - zu Niederlößnitz unter ausdrücklicher Beschränkung auf die Pensionäre".

1913   Frau Marie von Haken übernimmt die Leitung der Pension.

1917   Hermann von Kiesewetter, Generalmajor a.D., kauft das Grundstück mit Pension. Frau v. Haken führt die Pension aber weiter, - wie lange ist nicht bekannt.

1927   , 21.Nov.: Die Stadt Kötzschenbroda übernimmt den Altfriedstein und verwendet das Gebäude als Rentnerheim, genannt:                            Rentnerheim Altfriedstein.

Als städtisches Rentnerheim war das Haus meist voll belegt, 12 alleinstehende Frauen fanden hier ein Zuhause. Jede hatte ein Einzelzimmer, für das sie einschließlich Bekös-
tigung, Heizung und Beleuchtung je nach Lage - Erdgeschoß oder Etage -  60,- bis 90,- Mark monatlich zu zahlen hatten.

1935   Bez.:                            "Rentnerheim Altfriedstein der Stadt Radebeul".

1947   , 10.Nov.:  feierl.Eröffnung als Feierabendheim, Alters-und Pflegeheim, genannt:

                                                                    Rat der Stadt Radebeul  
                                                                    Pflegeheim Altfriedstein

1971
  fand eine längst fällige Renovierung des Heimes statt, mit finanzieller und materieller Unterstützung von Betrieben, um den Aufenthalt der Insassen zu verbessern. Der Zustand der meisten Alters-und Pflegeheime in der DDR-Zeit war als katastrophal zu bezeichnen.

1987   Schließung des Pflegeheimes kurz vor der Wende (1989). Seitdem steht das Gebäude leer und verfällt von Tag zu Tag immer mehr.

1993   Altfriedstein soll zum Garni-Hotel umgebaut werden ..... ?
vor 1900 mit Ostflügel
vor 1900
vor 1900
nach 1903, Blick v.d. Alleestr.
Blick v.d. Moritzgurger Str.
Blick zum Ostgiebel
Gartenseite
Treppe zur Str. Altfriedstein
Niederlößnitz mit Altfriedstein