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Winzerhaus vom Grundhof
Lößnitzgrundstraße 38
Br.-Cat.-Nr. 47B
1747 fand das Gebäude seine erste urkundliche Erwähnung im Kaufkontrakt zwischen den Bussius´schen Erben und dem Käufer Kfm. Friedrich Gottfried Gerber, welcher den Weinberg "der hohe Berg", später amtl. "Hoher Berg" und seit 1909 "Grundhof" genannt, für 1.300 Reichtaler erwarb.
Der Grundhof wechselte in den folgenden Jahrzehnten mehrmals den Besitzer, wobei das Winzerhaus zwischenzeitlich davon abgetrennt wurde.
1812 , 10.März: Johann Gottfried Tennert verkauft seine "Sitzgarten-Nahrung im Lößnitzgrunde" mit dem vermutl. um 1800 umgebauten ehem. Winzerhaus, damals Niederlößnitz Nr.22, an seinen Schwiegersohn Joh.Gottfried Bäßler.

1827 , 11.Jan.: Christian Adolph Serrius, Dr.der Weltweisheiten, der damalige Besitzer des Grundhofes, kauft den "Sitzgarten" Nr.22 mit zwei Weinbergen und zwei Buschstücken für 1.000 Taler von Bäßler.

1832 , 26.Juni: kauft der Kfm.Christian August Böckner das Weinbergsgrundstück Nr.11 und den "Sitzgarten" Nr.22, sowie ... für 8.500 Taler.

1837 , 17.Juni: Mag.Johann Friedrich Anthon Dehne kauft die Grundstücke Nr.11 und 22 für 9.500 Taler von Böckner.

1908 übernahm Otto Suppes, Reichs-Gerichtsrat a.D. den Besitz ...
Das Winzerhaus, um 1910 leer stehend, wurde dann bis in die 50er Jahre vermietet, und zeitweise bewohnten es bis zu drei Familien.

1951 erfolgte die Abtrennung des ehem. Winzerhauses vom Grundhof, Edmund Otto kaufte das Gebäude von Suppes Erben.

Frl. Schmatz war letzte Besitzerin des Hauses.

1984 , 28.Mai: Brand im Winzerhaus - das Feuer wurde gelöscht.
, 29.Mai: es brennt wieder - das Feuer wurde wieder gelöscht.

Schäden entstanden im Treppenhaus und Obergeschoß, das Dach wurde stärker beschädigt. Der Brand soll durch Kinderhand entstanden sein. Eine Reparatur des historischen Gebäudes wäre mit wenig Aufwand möglich gewesen.

In Abwesenheit der Besitzerin des Hauses Frl. Schmatz, - sie befand sich z.Zt. zur Entziehungskur in Arnsdorf - wurde wegen der bevorstehenden Jubiläumsfeier anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Kleinbahnstrecke Radebeul-Radeburg, das Haus als "Schandfleck" bezeichnet und kurzerhand abgerissen. Die Schutthaufen blieben dann liegen, für den Abtransport derselben fühlte sich nun keiner mehr verantwortlich.

Zu den Jubiläumsfahrten der Kleinbahn am 15./16.Sept. deckte man nun einfach die Schutthaufen mit Zeltplanen ab - man erwartete ja zu den Feierlichkeiten auch einen Minister - was unter den geladenen Fahrgästen Erheite-rung, Unverständnis und Empörung hervorrief.

Von dem alten Winzerhaus ist jetzt jede Spur verschwunden.