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Haus Fliegenwedel
Am Jakobstein 40
Cat.116 (neu), 36 (alt).
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Postkarte um 1910 mit Blick zur Straße "Am Jakobstein"
Foto: Verein Sächs.Heimatschutz, 1924
Foto: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul e.v.
         Beiträge z.Stadtgeschichte d. Stadt Rbl.,
         Kat. Winzerhäuser in Rbl. 2003, Haus.Fliegenwedel
Foto: 2006 / mari-rbl
1544    waren die Weinberge „Bischofsberg“ und „Fliegenwdel“ noch in bischöflichen Besitz.
1669    Um diese Zeit wurden die Weinberge vom Hof veräußert und kamen in privaten Besitz.
....       Der "Bischofsberg" kommt in den Besitz von Appelationsgerichtsrat Joh. Friedrich Heigius.

1674    
Der Weinberg "Fliegenwedel" geht für 250 Taler an den Landrentmeister Sebastian Rothe. Der Berg war ca. 30 Pfahlhaufen (1 Pfahlhaufen = 24 Schritt lang u. 24 Schritt breit) groß.

Man vermutet in dem merkwürdigen Bergnamen irgendein Symbol, etwa ein Schankzeichen, das mit der Form eines Wedels übereinstimmen könnte, - so Reuter.

1675    
Vermutlich um diese Zeit wurde das eigenartige Gebäude vom Landrentmeister Sebastian Rothe als Herrenhaus zum " Weinberg Fliegenwedel" erbaut.

1731    
Eine Tochter von Rothe, eine verehel. Lingkin ist Besitzer von Haus und Weinberg.

1738    Jacob Krause, Hofbüttner bzw. Hofböttchermeister und Ratseichmeister zu Dresden, kauft den Weinberg Fliegenwedel mit Weinberghaus für 1340 Taler von den Rothe´schen Erben.

1742    
Krause erwirbt einen Streifen vom östlich angrenzenden „Bischofsberg“ für 1000 Taler vom Grafen Wackerbarth-Salmour und baut auf dem Felsvorsprung, dem Stein, den Jacobstein in der Form eines Weinkruges, gekrönt von einen sandsteinernen Baccusknaben. Der Bau sollte Lusthaus sein, wurde aber mehr als Unterkunft für Winzer bei Unwetter und für Werkzeuge genutzt, zur Lesezeit schoss man von hier wegen der Vögel Böller ab.
Der Name Jacob rührt wahrscheinlich vom Weinbergsbesitzer her, oder vom „Jacob, dem Schutzheiligen des Weinbaues“.

Der Weinhändler Samuel Bauer aus Dresen, Schwiegersohn von Krause, kauft das gesamte Grundstück mit Gebäuden und Inventar für 2.940 Taler von Erdmuthe Sophie verw. Krause, geb. Roos.

1797    
Familie Bauer verkauft den "Fliegenwedel-Besitz" an den Rittergutsbesitzer Carl Friedrich Clauß auf Kohlsdorf.
1799    Freiherr von Gregory auf Wackerbarth´s Ruhe erwirbt den Fliegenwedel von Rittergutsbesitzer Clauß .

1808    
Der Fliegenwedel - ohne Jacobstein - geht an den Sohn des Freiherrn, an Bankier Albert Friedrich von Gregory.

1810    
Graf von Wackerbath, gen. Raugraf, der 1809 Wackerbarth´s Ruhe von Gregory gekauft hatte, kauft den Fliegenwedel für 3100 Taler von Gregorys Sohn.
1816    Zwangsversteigerung von Wackerbarth´s Ruhe; der Fliegenwedel geht für 1500 Taler an Stelle der 1.Hypothek an die Kaufleute Maukisch und Rosenbaum in Dresden.

1824    
Kaufmann Joachim Kaiser erwirbt den Fliegenwedel von Maukisch und Rosenbaum.
Der Raugraf, der Wackerbarth´s Ruhe aus der Konkursmasse zurückerworben hatte, kauft auch den Fliegenwedel für 1800 Taler von Kaiser zurück.
Nun ging der Weinberg mit kurzen Unterbrechungen gänzlich in den Besitz des Nachbargrundstücks Wackerbarth´s Ruhe über. Das Haus Fliegenwedel  hingegen blieb bis heute in Privatbesitz.


weitere Besitzer:

                  Banquier Rosenbaum (*),
1835           Samuel Mögel ist Besitzer vom Haus Fliegenwedel (**),
1838           J. Sam. Mögel, Gutsbesitzer in Ndf.(*),
                  dessen Witwe (*),
1854           Umbau des Hauses (***),
1862           K. Glo. Schönhals aus Sora (*).
1912           Bertha verw. Schönhals (**),
1916           Fr. Osk. Müller (**),
1936           Fr. verw. Müllers geb.Nedefs (**),
1937-42       lt.Adressbücher Müllers Erben,
1974           war der Bauzustand des Hauses so schlecht, daß es
1976           lt. Stadtbauamt abgerissen werden sollte (***),
1978           stirbt der letzte Besitzer und Bewohner Erich Müller (***),
1978 - 1984  stand das Haus leer und verfiel langsam,
1984            Werner Hößelbarth ist Besitzer des Hauses (***),
1985 - 1995  Sanierung nach historischen Plänen








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Quellen:  
(*)    Chronik von Schubert, Seite 55
(**)   Curt Reuter - Häuserkartei Ndlz.
(***)  verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul e.v
Beiträge z. Stadtkultur d. Stadt Radebeul, Winzerhäuser i.Rbl.2003, Hs.Fliegenwedel