Baubeschreibung
Direkt an der Winzerstraße stehen unter den Hausnummern 22 und 24 zwei Häuser unter einem gemeinsamen Dache- Das ungegliederetre Walmdach besitzt einen einheitlichen Dachstuhl, auch die Fachwerke der Obergeschoßzonen scheinen eine Einheit zu bilden. Die unterschiedliche Ausprägung der Verbretterung, vor allem aber die differierende Stärke der Erdgeschoßmauern lassen erkennen, daß es sich ursprünglich um zwei, später "zusammengeachsene" Häuser handelt.
Ein in der Gebäudelängstachse sich westlich an Nr.24 anschließender eingeschossiger Anbau gibt sich deutlich als jüngere Zutat zu erkennen. Der westliche Gebäudeteil (Nr.24) ist um die Jahrtausendwende saniert worden. Die Straßenfront (Südseite) weist - wie auch Nr. 22 im Osten - drei unsymmetrisch angeordnete Fensterachsen auf. Die Ostwand von Nr. 22 besitzt pro Etage zwei Fensterachsen. Bemerkenswert sind hier die mit einer Sechser-Sprossenteilung erhaltenen historischen Fenster. Das Haus Nr. 24 ist unterkellert, es besitzt eine kleine und rechtwinklig dazu eine große Tonne, die beide über eine Treppe aus dem Hausflur erschlossen werden.
Baugeschichte
Haus Nr. 22 wurde um 1750 auf einer 1735 bestehenden Bebauung errichtet. Haus Nr. 24 wurde im Jahre 1800 vermutlich von Johann Globisch Herzschuch hinzugefügt. Die Gebrüder Richter ersteigerten den Weinberg mit einem der Häuser im Jahre 1822 für 1417 Taler, 1832 kaufte einer der Brüder, der Korbmacher Johann Samuel Richter noch das andere Gebäude hinzu. Mit einem Teilungsvertrag wurden 1847 die Eigentumsverhältnisse beider Brüder festgestellt. Haus Nr. 22 wurde 1861 umgebaut. Im Jahre 1931 fiel Haus Nr. 24 an die Erben des Maurers Johann Gottfried Richter und ist inzwischen saniert. Haus Nr. 22 fiel dem Faktor Paul Hofmann zu, der 1938 nochmals Umbaumaßnahmen durchführte. Heute ist es unbewohnt und bedarf dringend der Sanierung.