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Meyerburg
Mohrenstraße 5
ehem. Eingang Altfriedstein 8
Das Grundstück gehörte ehem. zum Altfriedstein , wurde 1899 von der Baufirma Schilling & Graebner aufgekauft, parzelliert, und zusammen mit den anderen Parzellen (s. Villenkolonie Altfriedstein) zum Verkauf angeboten. Das Grundstück setzt sich aus den Parzellen Nr. 5, 6, 7, 16 und 17 zusammen.
Im Volksmund erhielt das Gebäude die Bezeichnung "Meyerburg", benannt nach dem Bauherren Meyer.
1910   Otto Meyer, Fabrikbesitzer, wohnhaft in Dresden, Henzestr.2, ist Besitzer des Grundstücks.
am 27. Aug.: Antrag betr.Baugenehmigung an den Gemeinderat zu Niederlößnitz.
am 20. Okt.: Baugenehmigung wird erteilt.
1911, 13. Sept.: Die Fertigstellung des Gebäudes einschl. Zentralheizungs-Einbau wird an den Rat der Gemeinde gemeldet.
am 23. Sept.: Bezugsgenehmigung, mit der Auflage die Einfriedung des Grundstücks planmäßig abzuschliessen.
Baufirma: Friedrich Wilhelm Eisold

1916,  lt. Adreßbuch wird kein Besitzer genannt.
1917,  lt. Adreßbuch: Bes. Walter Knauth, Berlin-Südende, Oehlerstr.14 .
1919,  lt. Adreßbuch: Bes. Max Barbe gen. Richards, Geh. Hofrat.
1925,  lt. Adreßbuch: Bes. Emil Maaß, Kaufmann.
1927,  im Apr.: Richard Ernst Schletter, Kaufmann aus Philadelphia/USA kauft den Besitz von Maaß für zusammen 141.800 RM; Grundstück und Gebäude für 91.000 RM,  Inventar für 50.000 RM.


1937,  lt. Adreßbuch: Bes. E. Schletter, Philadelphia,  Erdgeschoß: Dr. jur. Walter Helbig
1940,  lt. Adreßbuch: Bes. Dr. jur. Walter Helbig

Helbig nutzte das große Gebäude ausschließlich zur Unterbringung seiner Kunstgegenstände. Er war Besitzer einer der größten priv. Kunstsammlungen Deutschlands;  Gemälde, Möbel, Einrichtungsgegenstände, Porzellan, Glas, Bücher, usw.

1971,  09. Juni: Helbig schenkt lt. notarischen Vertrag das Grundstück Herrn Werner Winkler, Verwaltungsange-stellter, Karl-Marx-Stadt, Marschnerstr.3 .
Helbig übersiedelte dann mit seiner Kunstsammlung von der DDR in die BRD.
Winkler fungierte beim Kauf des Grundstückes sicher als  "Strohmann"; das  Grundstück ging  wenige Zeit später in sog. Volkseigentum über.
1971,  22. Dez.: Der Rat des Bezirkes Dresden, Abt.Volksbildung, erwirbt das Grundstück für 135.000 M. Das Gebäude diente dann als Internat dem "Institut für Lehrerbildung (IfL) EDWIN HOERNLE " Radebeul.

1974  wurde das Dach neu gedeckt und der Turmknopf erneuert. Dabei wurde der Inhalt einer Kupferrolle von den Dachdeckern geöffnet und dem IfL übergeben; u.a. ein handgeschriebenes Dokument der Frau Meyer von 1911, worin sie den Bauablauf schildert und die Hoffnung auf viele glückliche Jahre in der neuerbauten Villa ausdrückt. Vom IfL wurden verschiedene Tageszeitungen, Geld und eine Internatsordnung beigefügt.  
Postkarte vor 1910
Bl.z.Baugelände
Postkarte, gest. 1914
Bl.z. Sektkellerei und
Meyerburg
Postkarte, gest. 1916
Str. Altfriedstein
links Meyerburg
Postkarte, gest. 1915
Bl.v.d.Oberen Bergstr.
zur Meyerburg
Postkarte, gest. 1914