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Neufriedstein
=  Pfarrtöchterheim  =
Neufriedstein 2
Br.-Cat.-Nt. 45 / Ndlz. (alt), 108 /Ndlz.(neu)
Das Weinbergsgrundstück, ehem. Friedstein genannt, war ursprünglich ein großer Besitz und bestand aus drei Weinbergen; dem "Wehlener" (westl. Teil, gehörte ehem. z. Schloß und Rittergut Wehlen, lt. ur-kundl. Beleg waren schon 1417 die "Köckeritz auf Burg Wehlen" die Besitzer), dem "Schildberge"  (oberer Teil), und der "Sandleithe" (unterer Teil), dem heutigen Neufriedsteingelände.   Der gesamte Besitz er-streckte sich vom Altfriedsteingelände bis zum Weinberg "Fliegenwedel".






















um 1890
1. Anbau 1893
2. Anbau 1904
Heimbewohnerinnen
Neufriedstein 5
Hauseingang
Verschiedene Postkarten vom Pfarrtöchterheim
1743   "Comission-Rath" Johann Gotthold Ehrlich übernimmt als Universalerbe den Besitz seines Vaters Johann Georg Ehrlich, Kauf-und Ratsherr der Stadt Dresden, der verschiedene Grundstücke in Dresden und Loschwitz sowie sechs Weinberge in der Lößnitz besaß, die zum "Ehrlich´schen Berghaus" (Neufriedstein) seit 1728 gehörten.

1748   Ehrlich kauft von den Erben des Appelationsrates Dr. Völkel den Weinberg "Wehlsberg" auf der Höhe samt dem Berggebäude, der Presse und dem Winzerhaus.

1771 -  1772 erbaute der "Comission-Rath" Johann Gotthold Ehrlich (geb. 1711 in Dresden) das Herrenhaus mit Mansarddach und vorgelegter dorischer Säulenhalle, sowie, verbunden durch eine Treppenanlage, das Berg- oder Lusthaus auf der Höhe, damals "Denkmal der Wohltätigkeit", später "Friedstein- oder Mätressenschlößchen" genannt.
Im Flurbuch von 1800 trägt der Weinberg den Namen "Ehrlich", nach dem ehemaligen Besitzer.

Stich um 1860 - Quelle: "Pfarrtöchterheim Neufriedstein, Niederlößnitz"
1776   im Mai kauft Frau Hauptmann Schäferin, geb. Weinertin, alle drei Weinberge mit allen Gebäuden (Wohn-  Winzer- und Preßhäuser, Lusthaus usw.) und Inventar für 4.900 Taler.
1778   In der Chronik von Schubert wird als Besitzer ein Obrist von Schäfer genannt.
1821   Kaufmann Georg Schwarze kauft den Besitz. Er besitzt gleichzeitig von
1821   bis 1844 den Altfriedstein.
1829   Bei der Geländetrennung vom Altfriedstein, also beim Verkauf des ehem. Friedsteingeländes, entstand der Name "Neufriedstein".
1830   Franz Karl Friedrich Sickmann, Kaufmann, ist Besitzer des Neufriedsteingeländes.
1860   Jul. verw. Sickmann ist Besitzer.
1870   Heinrich Carl Theobold Glück ist Besitzer.

187?.   Med. pract. Ernst Wilhelm Lenk besitzt Neufriedstein. Er zerschlug den großen Besitz und wollte im übriggebliebenen Neufriedsteingrundstück ein medizinisches Unternehmen, ein Heim, eine Heil- oder Kuranstalt gründen, was aber keine Genehmigung fand.

1876
  Lenk bittet die Amtshauptmannschaft um Erlaubnis zur Errichtung einer " Restauration Neufriedstein ".
am 13.  Apr.: Konzession für Lenk zum Ausschank von Bier, Wein und Liköre.
Lenk verpachtete dann die Restauration an folgende Schankwirte:
1876 , 01. Juni: Schankerlaubnis für Maximilian Joh.Friedr.Heine.
1878 , 27. Febr.: Schankerlaubnis für Ernst Albert Weißenfels.
1879 , 07. März: Schankerlaubnis für Frau Fanny Walosta Fischer geb.Schulze.
1880 , 12. März: Schankerlaubnis für Friedrich Albert Thormeyer.
Lenk verkauft das Grundstück an Major (?) Wehrhan; der verkauft es weiter
1886   an Maximilian Rudolph Schenk.

1888 , 04. Sept.: Schenk verkauft das Neufriedsteingrundstück (1 ha u.26,1 a), behält aber das obere Weinbergstück mit dem Berghaus, für 30.000 Mark an den "Landesverein zur Unterstützung verwaister und unversorgter Predigertöchter im Königreich Sachsen". Seitdem dient das Gebäude als
                                                           " Pfarrtöchterheim Neufriedstein ",
                                                                 Altersheim der Inneren Mission.


1860, am 06.Aug. wurde in Riesa unter Pfarrer Stichart, Dr.Close und Dr. Stelzner der "Landesverein zur Unter-stützung verwaister und unversorgter Predigertöchter im Königreich Sachsen" gegründet. Im Laufe der Jahre hat sich der Verein mit der schon seit 1852 bestehenden Oberlausitzer Unterstützungs-Anstalt für majorenne Predi-gertöchter, sowie mit der 1871 gegründeten Niedererzgebirgischen Konferenz, zu einem gemeinsamen Landes-verein zusammengeschlossen.


1888, 16. Apr.:   In Sachsen wird die Gründung eines Pfarrtöchterheimes beschlossen.
am   04. Sept.: Der Kauf des Neufriedsteingeländes wird abgeschlossen.
am   01. Nov.:  Übergabe des Grundstückes.
am   06. Dez.:  Einweihungsfeier als "Pfarrtöchterheim", durchgeführt vom Vorsitzenden des Landesvereins P.Unger, im Beisein der ersten 6 Heimschwestern und ca.200 Gästen.
Die Leitung des Heimes wurde einem Kuratorium übertragen, und der erste Vorsitzende war Pfarrer Mag. R. Richter. Die erste Vorsteherin der Heimschwestern war Frl. Bertha Tubersing.

1889   wurde das Haus- und Weinberggrundstück Neufriedstein 5 für 10.000 Mark vom Pfarrtöchterheim gekauft, aber schon 1892 der Weinberg wieder verkauft, und auch 1938 das Gebäude. Im gleichen Jahr wurde eine neue Wasserleitung für das Gebäude erbaut.

1892   Umbau des ehem. Preßraumes im Erdgeschoß, wo eine große Weinpresse stand, zum heutigen Speise-raum.

1893   Anbau des westlichen Seitenflügels, und am 28.Sept. Einweihung desselben.

1904 , 22. Okt.: Einweihung des "Mathildenhauses", des östlichen Seitenanbaues, ermöglicht durch eine Stiftung, und zu Ehren der Stifterin Frau Mathilde Hofmann so benannt.