Kaiser-
Denkmal
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Über den Erbauer des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, Otto Teske und seine Familie
Otto Friedrich Wilhelm Teske, geb. 22.07.1847 in Berlin, gest. 19.05.1904 in Niederlößnitz
verheiratet seit 30.04.1870 mit
Pauline Wilhelmine Hacker, geb. 17.01.1849 in Schöneberg, gest. 12.12.1919 in Niederlößnitz
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Otto Teske wurde als Sohn des Kunstgärtners Friedr. Wilh. Teske und Ehefrau Louise Pauline T. geb. Windisch in Berlin gebohren. Nach der Grundschulzeit besuchte Otto T. von 1855 bis 1861 die Vorschule für die Königl. Realschule und das Friedr.-Wilh.-Gymnasium in Berlin, von 1862-64 erlernte er in Berlin den Beruf eines Kunst- und Handelsgärtners. 1866 bis 1869 diente er als dreijährig Freiwilliger im 4.Eskatron des 1. Gardedragoner-Regiments in Berlin. Nach dem Tod seiner Mutter 1868 erbte er die Gärtnerei am Lützower Feld (später Lützower Platz).

Pauline war die Tochter des Schlachtermeisters Christian Hacker und dessen Ehefrau Karoline H. geb. Matzdorf aus Schöneberg. Als Pauline zweieinhalb Jahre alt war starb ihr Vater, ihre Mutter führte aber den Betrieb weiter.

Die beiden jungen Leute, Otto und Pauline, hatten schon vor Jahren zusammen gefunden, und aus dem Verhältnis war 1886 ein Kind entsprossen, Johanne Pauline Ida, und kurz nach ihrer Hochzeit, am 26.07.1870 kam ihr erster Sohn Friedrich Wilhelm Ernst zur Welt. 1870/71, während des deut./franz. Krieges, war Otto zwei mal als Soldat eingezogen, aber nie im Felde. Nach 1871  konnte Otto seine atwa 9000 qm große Gärtnerei mit hohem Gewinn verkaufen. Die Mitgift, die Pauline zur Hochzeit mitbekam, war um ein vielfaches höher, als der Erlöß von Ottos Gärtnerei.
Um 1872 übersiedelte die Familie nach Niederlößnitz. Otto T. kaufte eine Villa mit 14 Zimmern, Seitengeb., Stall usw., nannte das Haus zu Ehren seiner Ehefrau  "Paulinenhof", das Eckgrundstück Grenzstraße/ Moritzburger Str.12, dazu noch viel Bau- und Feldland.
Otto Teske übte keinen Beruf mehr aus, nannte sich mit 31 Jahren "Rentier", konnte also vom eigenen Besitz leben.
Hier im Paulinenhof wurden in den Jahren von 1872 bis 1888 weitere acht Kinder geboren: Klara, Lies, Georg, Alfred, Paul, Fritz, Dora und Gertrud.

Otto Teske war leidenschaftlicher Weidmann, hatte drei Jagden gepachtet, und lud dazu öfters Freunde und Bekannte zur Jagd ein, ein Kammerherr Werner von Blumenthal, Major a.D. von der Borstraße 11 gehörte auch dazu. Er war ein glühender Patriot und Verehrer des ersten deutschen Kaisers, seines Königs von Preußen, war Mitbegründer und Vorstand des Militär-Vereins von Niederlößnitz, stand gesellschaftlich hoch in Ehren, und soll in etlichen Vereinen, auch in Nachbarorten, tätig gewesen sein.
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Als strammer Preuße hatte Teske unter den sächs. Mitbürgern nicht nur Freunde, auch seine im Alter zunehmende sture Haltung bei der. Landabgabe von seinem persönlichen Besitz führte zu Mißstimmung gegenüber dem Gemeinderat von Niederlößnitz.
1890 gab Otto Teske den Paulinenhof auf und zog in die Villa Schulstr. 22, jetzt Ledenweg 30, nannte sein neues Zuhause " Weidmannslust ". Das Grundstück angelegt als Parkanlage, zog sich bis zur heutigen Thomas-Mann-Str. hin, worauf zusätzlich zur Villa kleine Gebäude, Gartenlaube, Gewächshäuser und Tennisplatz entstanden.
Das Areal von der ehem. Grenzstraße bis hoch zur Winzerstr. war sein Besitz.  Er projektierte und erschloß die Straße von der Grenzstr. zur Königstr., damals inoffiziel "Teskestraße" gen., seit 1891 "Kaiserstraße", ließ die Mietvillen Nr.1 und Nr.2 bauen, und errichtete auf seine Kosten auf der Kreuzung mit der Königstr. das Kaiser Wilhelm-Denkmal.
Paulinenhof
Weidmannslust