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König Friedrich August III. von Sachsen
König (1904 -18)
geboren: 25.05.1865 (Dresden)
gestorben: 18.02.1932 (Sybillenort bei Breslau)

Der Sohn von Maria Anna von Portugal (1843-84) und Georg von Sachsen (1832-1904)
heiratete im November 1891 in Wien die fünf Jahre jüngere Luise Antonietta Maria, Erz-
herzogin von Österreich, Prinzessin von Toscana, deren Vater Ferdinand der letzte
Großherzog von Toscana aus dem Hause Habsburg gewesen war. Bis 1901 bekam
das Paar fünf Kinder: Georg (1893-1943), Friedrich Christian (1893-1968), Ernst Hein-
rich (1896-1971), Margarethe (1900-62), Maria Alix (1901-90).

Kurz nach der Thronbesteigung des Schwiegervaters, der nach dem Tod seines vier Jahre älteren Bruders Albert (König seit 1873) am 19. Juni 1902 die Herrschaft übernahm, verließ Luise, obwohl inzwischen Kronprinzessin und im fünften Monat schwanger, im Dezember 1902 ihren Mann und ihre Kinder wegen einer Affäre mit dem Französischlehrer ihrer Söhne, von dem sie sich aber nach einigen Wochen in Genf wieder trennte. Während Friedrich August seine Frau gerne nach Dresden zurückgeholt hätte, verkündete König Georg den Ausschluß Luises aus dem Hause Wettin und sorgte dafür, daß die Ehe im März 1903 geschieden wurde. Luise erhielt Einreiseverbot für Sachsen sowie Besuchsverbot für ihre Kinder. Lediglich das im Mai 1903 geborene und von Friedrich August als legitime Tochter anerkannte Kind (Anna Monica Pia; gest. 1976) durfte (bis 1907) bei ihr bleiben. (Erst im Erwachsenenalter wurde den Kindern die Erlaubnis erteilt, mit der Mutter Verbindung aufzuneh-men.) Zudem suspendierte Kaiser Franz Joseph von Österreich ihre Rechte und Titel als kaiserliche Prinzessin. Nur ihrem Ex-Mann hatte sie es zu verdanken, daß sie eine großzügige Apanage und den Titel einer Gräfin von Montignoso erhielt. 1907 heiratete Luise den dreizehn Jahre jüngeren italienischen Musiker Enrico Toselli. Bereits fünf Jahre später wurde auch diese Ehe geschieden - nicht zuletzt, weil es Luise nie lange an einem Wohnort aushielt. Der 1908 geborene Sohn des Paares (Carlo Emmanuele Filiberto; gest. 1969) wurde dem Vater zugesprochen, und Luise, die 1911 ihre Memoiren veröffentlicht hatte (Mein Leben), übersiedelte nach Brüssel. (Enrico Toselli starb 1926.)

Friedrich August III. entsagte nach der Novemberrevolution am 13. November 1918 (angeblich mit den Worten: „Macht doch euern Dreck alleene!“) dem Thron und ging (ohne ausgewiesen worden zu sein) ins Exil nach Schle-sien, wo er nahe Breslau das im 17. Jahrhundert im Tudorstil errichtete und Mitte des 19. Jahrhunderts auf 400 Räume erweiterte Schloß Sybillenort besaß. Seine Abdankung bedeutete das Ende der Herrschaft der Wettiner, die länger als jede andere deutsche Dynastie, nämlich 829 Jahre an der Macht gewesen war.

Friedrich August III., der letzte volkstümliche König Sachsens, der dank seines großen Privat-Vermögens in der Folgezeit das Leben eines reichen Landedelmannes führen konnte und alle Kontinente außer Australien bereiste, starb am 18. Februar 1932 auf Sybillenort. Sein Sarg wurde in einem Sonderzug der Deutschen Reichsbahn nach Dresden überführt und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der Familiengruft des Hauses Wettin in der Hofkirche feierlich beigesetzt. (Schloß Sybillenort wurde während des Zweiten Weltkriegs beschädigt, danach von den Russen fast völlig zerstört. Nur ein Gebäuderest blieb erhalten, der 1991 zu einem Internat umfunktioniert wurde.)
Luise starb am 23. März 1947 in ihrer Wohnung in Brüssel völlig verarmt, da sie aufgrund der Kriegswirren von jeglicher finanzieller Unterstützung abgeschnitten war, und wurde in einem Armengrab beigesetzt. 1953 wurde ihr Leichnam exhumiert und nach Sigmaringen-Hedingen in die Begräbniskirche der Fürsten von Hohenzollern überführt, wo später auch ihre Töchter Margarethe und Maria Alix begraben wurden, die 1920 bzw. 1921 die Zwillingsbrüder von Hohenzollern-Sigmaringen geheiratet hatten.

Quellen: http://www.areion.de/friedrichaugust3.html
Quelle:   http://www.areion.de/friedrichaugust3.html