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Niederlößnitz
Badhotel















Obere Bergstraße 62


Litho-Postkarte,
gest. 1898
Badhotel, Garten
gest. 1911
Badhotel, gest. 1909
Burgstraße mit Badhotel
gest. 1924
Br.Cat.-Nr. 74/Ndlz.
1720   Errichtung eines Gebäudes an Stelle des heutigen Vorderhauses.
1791   Bau eines Winzerhauses.
1844   Apotheker Hager ist Besitzer des Grundstückes.
1849   Traugott Leberecht Gießmann, Rent., erwirbt das Grundstück.
1851   "Hr.Gießmann verbreiterte das (i.J.1720 erb.) Vorderhaus um 11 Ellen, überbaute das (anno 1791 errichtete) Hinter- früher Winzergebäude i.J.1853; erbaute 1858 die Scheune vor dem Vorderhaus, und übersetzte 1862 von den beiden Winzerhäusern in der Kerbe das rechts gelegene. Nachdem verwandelte derselbe nach und nach vom Weingebirge 5 - 5,5 Schffl. in Ackerland."

Der Gießmann´sche Weinberg, oberhalb der Ob.Bergstraße gelegen, zog sich ursprünglich etwa von der Einmün-dung der Karlstraße bis zur Einmündung der Bodelschwingstraße hin; er ist zusammengebracht aus 4 ehem. Weinbergen; den beiden "Krause´schen", dem "Strauch´schen Mittelberg", und den 1918 verkauften "Hausberg".

1863 , 21. Mai: Gießmann erhält gerichtsamtlich die "Concession zum Weinschank und zur Verabreichung                     kalter Speisen".

" Die im dasigen Weingarten dargebotenen, in den eigenen Bergen erzeugten Weine sind gut gepflegt und durchaus rein und unverfälscht, die Speisen gut und preiswürdig, daher beide unbedingt
empfehlenswert"  - so lt. Hoffmann.
Im Hintergebäude ließ Gießmann einige Badewannen zur öffentlichen Nutzung aufstellen, - daher wohl auch der Name " Badhotel ".

Zum Zwecke der Wasserversorgung seines Grundstücks und der Nachbargrundstücke ließ Gießmann einen Tunnel durch den Berg treiben, von der Burgstraße bis in die Nähe vom "Schwarzes Teich" im Waldpark, 309m lang, 2m hoch und 1m breit, davon 34m ausgemauert. Mittels Heberleitung von einer Brunnengalerie entlang des "Schwarzes Teiches" und vom ständig zulaufenden Felswassers aus dem Berge wollte er die Wasserversorgung betreiben. Der zusätzlich geplante Bau einer Staumauer in der oberen "Kerbe" als Wasserreservoir kam nicht zur Ausführung, weil die gesamte Wasseranlage dem ständig steigenden Bedarf nicht gerecht wurde. Das heute noch aus dem Berg fließende Wasser wird ungenutzt in die Kanalisation geleitet.

1876 , 26. Sept.: Beginn des Tunnelbaues,
1878 , im Juli:     Fertigstellung.

1886   Emil Fr. Müller ist Hotel- und Weinbergsbesitzer, auch Besitzer der Friedensburg. Das Badhotel wechselt in              den folgenden Jahren mehrmals Besitzer und Pächter.

1915   Französische Kriegsgefangene, die am Bau des Wasserturmes beteiligt waren (deshalb im Volksmund auch            "Franzosenturm" gen.), waren während der Bauzeit im Seitengebäude untergebracht.

1919   Schließung des Hotel- und Restaurationsbetriebes, anschließend Umbau der Räume zu Wohnzwecken.

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