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L
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Niederlößnitz
Flora


























Dr.-Rudolf-Friedrich-Str. 31
Br.Cat.-Nr.: 75 / Ndlz.(alt), 54 / Ndlz.(neu)


Weingaststätte
Das heutige Flora-Grundstück war früher vermutlich ein Weinberg, oder der Teil eines solchen. Der älteste bekannte Besitzer des Weinberges war Gottfried Tennert, der außer den Weinberg "Haus- oder Gartenberg", den Weinberg "Altenberg", eine sog. "Sitznahrung im Lößnitzgrunde" und zwei Buschstücken besaß.

1821,  10. März: Johann Gottfried Bäßler, Tennerts Schwiegersohn, kauft den Besitz.
1827,  11. Jan.: Bäßler verkauft die o.g. Weinberge, die Sitzgartennahrung und die Büsche an Dr. Serrius, dem damaligen Besitzer des heutigen Grundhofes.
1828,  01. März: Bäßler kauft von Serrius "...ein Stück Weinberg am Lößnitzgrunde" für 25 Taler zurück; er will sich darauf ein Haus erbauen.
1829,  17. Febr.: Es wurde bestätigt, daß Bäßlers Haus erbaut ist, welches zur Gemeinde Kötzschenbroda gehört.
1854   Johann Gotthelf Bäßler ist Besitzer, vermutlich ein Sohn des Joh. Gottfried B.
1860   liest man: "Er. Ros. verw. Bäßler ... bebaute ihr Weinberg- und Gartengrundstück vor 1853".
1872,
am 16. Mai:  Marie Mathilde Matthes geb. Walter richtet ein Gesuch an die Amtshauptmannschaft und bittet um Schankerlaubnis für Wein und Bier in ihrem Grundstück.
am 07. Aug.: Frau Matthes erhält die Konzession und Erlaubnis " ... zum Ausschank von Wein und Flaschenbier mit ausdrücklichen Ausschluß des Branntweinschankes und des Kleinhandels mit Branntwein und Spiritus, in ihren Weinbergsgrundstück ... für ihre Person und Besitzzeit."
1876,  12. Jan.: Frau Matthes bittet um Erweiterung ihrer Konzession zum Ausschank von Spirituosen und Liköre,  - wurde aber abgelehnt. In der Ablehnung wurde Frau Matthes als Inhaberin eines "Caffee- und Kuchengartens" bezeichnet.
1889,  12. Aug.: Carl Aug.Birnbaum, von Beruf Schuhmacher, ist neuer Besitzer der Flora und bittet um Übertragung der Schankgenehmigung auf seine Person.
am 19. Okt.:  Konzession: "... zur Betreibung der Schankwirtschaft unter ausdrücklichen Ausschluß des Branntweinschankes".

1890   Um diese Zeit wurde das heutige Flora-Gebäude erbaut. Die bisherige alte Flora, südlich des Neubaues, diente dann als Wirtschaftsgebäude und Wohnhaus (um 1960 umgebaut zum Einfamilien-Wohnhaus).
Im damaligen Lößnitz-Wanderbuch wird Aug.Birnbaum als Besitzer der Flora, dem "...neuerbauten umfangreichen Hause" genannt.

1890,  11. Sept.:  Konzession für Birnbaum, gleichlautend wie die vom Okt.1889,  jetzt aber mit genauer Auflistung der Schankräume.
"... in den beiden an der Vorderfront dieses Gebäudes im Parterre gelegenen kleinen Zimmern, in dem im Parterre dieses Gebäudes am südlichen Giebel von der Vorderfronte bis zur Hinterfronte des Gebäudes sich hinziehenden Veranda, sowie in dem vor den vorbezeichneten Gebäude gelegenen Garten, ... "
 
1892,  15. Okt.:  Emil Max Richter kauft die Flora von Birnbaum.
1893,  11. Febr.: Konzession für Richter.
1894,  01. Juni:   Richter tritt seine Konzession zu Gunsten des neuen Flora-Besitzers Bernhard Adolph Becker ab.
1894,  14. Juli:    Konzession für Becker.
1896,  22. Febr.: Konzession für den Pächter der Flora, Carl Gottfried Heinze.
1896,  01. Apr.:   Franz Anton Förster kauft die Flora, erhält am 23.Mai die Schankerlaubnis.
1897,  16. Juli:    Konzession für den neuen Besitzer Franz Gustav Walther.
1902,  15. Sept.: Robert Bruno Schwenzer kauft die Flora für 31.000 Mark.
1903,  02. Juli:    Schankerlaubnis für Schwenzer: " ...zum Ausschank von Kaffee, Cocolade, Kakao, Thee, Limonade, sowie alkoholfreier und alkoholarmer Obstweine in drei Zimmern im erhöhtem Erdgeschoß, Veranda und 2 Gärten".
1924,  19. Aug.:  Schankerlaubnis für Hulda Amalie verw.Schwenzer.
1927                    Um- und Erweiterungsbau des Gebäudes unter der Leitung von Architek Dr.Ing. Alfred Tischer,                                   gefordert zur Erlangung der Tanzgenehmigung.
1928,  13. Aug.:   Erlaubnisschein für "... Abhaltung öffentlichen Tanzes an den regelmäßigen Tanztagen und einen Wochentag (Sonnabend) jeder Woche, vom März bis November, in der großen Gaststube im Erdgeschoß".
1940 - 1944         Besitzer der Flora: Schwenzers Erben, Inhaber: Horst Schwenzer.
1955     ?             Willy Weide und Ehefrau Elise W., beide aus Leipzig, kaufen die Flora.
1959                    übernimmt die HO die Bewirtschaftung der Gaststätte.
1961,  im Okt.:    Schließung der Gaststätte.
                            Der VEB Kraftwerksanlagenbau übernimmt die Räume und nutzt diese völlig zweckendfremdet als                             Konstruktionsbüro.
1983,  01. Apr.:    Das Flora-Grundstück kommt in städt. Besitz, in Verwaltung der Gebäudewirtschaft Radebeul.

                            Zwischenzeitlich wurden die Gaststättenräume für Wohnzwecke umgebaut.
-   3 Postkarten aus den 30er Jahren   -
Foto 1883
1903
1899
1903
1917
1915






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