Gaststätte
Moritzburger Str. 31
Br.Kat.-Nr.30B/Ndlz. (alt), 104 (neu)
Auf dem
damaligen Nachbargrundstück (Cat.93/Kbr./28alt) haftete die Realkonzession für
den früheren Reiheschank, und seit
1829
Bier- und Branntweinschank, sowie Gästesetzen.
1831
Besitzer ist I. G. Findeisen, es folgt Ja. Ros. Barmann
1837
Bes. und Schankwirt ist Chst. Trg. Bertram, die Schenke wurde damals
"Bertram´sche Restauration"
genannt.
1843 Johann Gottfried Zscheile aus Naundorf
kauft das Grundstück Cat.28 und überträgt die Konzession auf sein
Weinberggrundstück Cat.30B an der Viehtriebe (heute Moritzburger Str.).
1844 bis 1846: Errichtung eines neuen
Schankgebäudes, gen. "zum heiteren Blick".
Zscheile schenkte nur seinen eigenen Weinwuchs aus, und er durfte nur
ortsansässige Gäste bewirten.
1846 beantragt und erwirkt Zscheile die volle
Gasthauskonzession mit der Erlaubnis zum Ausspann, Warmspeisen, Konzert- und
Tanzveranstaltungen halten.
1890 1899 1900
1902
1916
1926 um 1910
Joh. Ehrg. Jentzsch ist Besitzer
der Restauration.
1861
Bau des Konzert- und Tanzsaales.
Weitere Besitzer und Schankwirte:
1871
Karl Friedrich Schiffel,
1872
Friedrich Wilhelm Eichler, - jetzt erscheint erstmalig der Name "Heiterer Blick"
1892 Ernst Franz,
1900
Hugo Günter,
1908
Carl Hermann Höfer, - unter ihm
wurde das Hauptgebäude aufgestockt und der Saal erweitert.
1937
Höfers Erben verpachten den "Heiteren Blick" an den Gastwirt
Hermann Rebjautzky.
1942
Max Schramm ist Gastwirt (noch 1944 lt. Adreßbuch).
194? Curt Leinichen, Küchenmeister, übernimmt
die Gaststätte. Ob Leinichen Besitzer oder nur Pächter von "Heiteren
Blick" war, ist aus den Akten nicht zu ersehen. Leinichen kam zu hohen
Steuerrückständen, - mehr oder weniger durch Manipulation der Stadtverwaltung
bzw. des damaligen DDR-Regims.
1955
Vorläufige zwangsweise Nutzung des Saales von der HO-Industriewaren
Radeberg als Möbelausstellung, Verkauf und Lager bis 01.07.1956.
1956, 28.Juni: Vorschlag des Rates des Kreises Dresden
betr. Gewerbeschein-Entzuges des Herrn Leinichen wegen "völliger
persönlicher Unzuverlässigkeit, wegen Steuerschulden.
1957,
10.Oktober: Schließung der Gaststätte.
,
22.Oktober: Leinichen flieht Hals über Kopf in die damalige BRD um einer
angekündeten Inhaftierung zu entgehen, mußte sogar seinen schwerkranken Vater
zurück lassen. Aus "Westdeutschland" schrieb Leinichen wenig später
einen notarisch beglaubigten Brief an den Bürgermeister von Radebeul, und
erklärte, daß er zur sog. "Republickflucht" gezwungen wurde, und
zählte alle die Machenschaften auf, die zu seiner Steuerverschuldung geführt
haben, und nannte namentlich alle Dienststellen und Personen die dafür
verantwortlich zeichnen.
1958
Der VEB Radebeuler Maschinenfabrik nutzt die ehem. Gaststättenräume als
Konstruktionsbüro.
1959
Der Saal wird Probebühne der Landesbühnen Sachsen, später gleichfalls
Konstruktionsbüro der "Ramasch".
1968,
01. Januar: Der VEB Druckmaschinenwerk Planeta wird Rechtsträger des
Grundstückes, - der VEB Ramasch wurde der Planeta zugeordnet.
1969
Bis zu der Zeit befanden sich noch zwei komplette Wohnungen im Haus.
1970
Beginn des Ausbaues des Gebäudes zum „Klubhaus
der Druckmaschinenbauer“.
1972,
im Mai: Einweihung des Klubhauses mit Foyer, Saal, Kulturräume und
Gaststätte. Die Bewirtschaftung erfolgte anfangs durch den Betrieb.
1982,
01. Sept.: Der Konsum-Verband übernimmt die Bewirtschaftung der
Gaststätte.
Nach der Wende - 1990 - Schließung
der Gaststätte und aller anderen Funktionen des Hauses - der ehem.
"Heitere Blick" ist dem Verfall preisgegeben. Mitte März 2003 stürzt
der Dachstuhl des Saalanbaues ein.
Fotos vom
Heiteren Blick aus dem Jahr 2003
Weiteres siehe NEUES