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Niederlößnitz
Jägerhof
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Dr.-Rudolf-Friedrich-Str.27
(ehem. Lange Str.27)
Br.-Kat.-Nr.56 (neu), 86 (alt)/Ndlz.
Besitzer und kurze Hausgeschichte:

1775 Friedrich Meuser und Karl Friedrich Heerwagen, beide kurfürstlich sächs. Kammersekretäre.
1789 Henr. Carl. verw. Geh.-Finanzsekret. Heerwagen, geb. Beyer.
1789 Johann Gottfried Mühlberg.
1808 Johann Gottlob Münch.
1851 Karl Gottlob Münch, Böttchermeister und Weinhändler; hatte zugleich den Niederlößnitzer Reiheschank.
1853 Tanzsalon-Anbau.
1864 , 27.Aug.: Konzession für Carl Gottlob Münch "...zum Ausschank von Wein, Bier und Branntwein, sowie für kalte Speisen".
Bez. des Lokals "Münch´s Restauration"
1889 Münch verübt Selbstmord durch Strangulation (07.06.1889).
Seine Ehefrau Amalie Auguste führte das Lokal dann noch ein Jahr.
1890 , 23.Aug.: Konzession für "Schankwirtschaft einschließlich Branntweinschank" für Karl Friedrich Wilhelm Merker.
1892 , 31.Aug.: Interims-Konzession, und
, 15.Okt.: Konzession für "Schankwirtschaft einschließlich Branntweinschank" für Adolf Louis Eberhardt.
1893 Anbau des Saalgebäudes.
Eberhardt gibt seinem Lokal den Namen "Jägerhof".
1895 ,01.Juli: Erlaubnis für Tanzmusik für geschlossene Gesellschaften.
1897 werden zwei Schankkolonaden für die Gartennutzung errichtet, sogar das Balkonzimmer im Oberg. wird für die Wirtschaft genutzt.
1901 , 20.Juli: Schankerlaubnis, wie für den Vorgänger, für Frau Anna Charlotte Wilhelmine Auguste verehel. Jacobi, geb. Kerger.
Bes.: Robert Julius Aug. Ernst Jacobi.
1902 , 18.Dez.: Schankerlaubnis - wie vor - für Carl Heinrich Wilhelm Kietzer.
1904 , 06.Juli: Schankerlaubnis - wie vor - wieder für Adolf Louis Eberhardt, und Anna Marie verehel. Schulz geb. Ende.
Aus einem amtl. Bericht des Gendarmen Hoppe geht hervor, daß das Lokal schlecht läuft - im gleichen Jahr wird ein älteres Militärverbot für das Lokal aufgehoben. Zur gleichen Zeit ist das Lokal Versammlungslokal der Sozialdemokraten.
1905 , 20.Juli: Schankerlaubnis für Franz Neumann.
1906 , Zwangsversteigerung; erste Versteigerung des Lokals.
1907 , 03.Sept.: Schankerlaubnis für Georg Heerhaber.
1920 , im Dez.: Otto Emil Wike kauft den Jägerhof.
, 08.Dez.: Gesuch betr. vorläufiger Schankerlaubnis, wurde aber in der Gemeinderatssitzung am 11.Febr.1821 abgelehnt.
1921    , 05.Febr.: Ludwig Max Heinrich Hesselbein kauft den Jägerhof.
           , 30.Apr.: Schankerlaubnis für Hesselbein.
           , zu Pfingsten eröffnet er ein völlig neu eingerichtetes Lokal mit Gastraum, Festsaal, Gesellschaftszimmer, Terrasse und Lindengarten.

Zum Jägerhof -  Wein-Restaurant und Café 1.Ranges  -  Niederlößnitz  -  10 Min. von Haltestelle "Weißes Roß", Aufgang Paradiesstraße  -  Eröffnung Sonnabend, 14.Mai  -  Staubfreie, herrliche Lage mit Fern-Aussicht  -  Prächtig gepflegter schattiger Lindengarten mit Terrassen - Veranden,  -  Festsaal und Gesellschaftszimmer vornehmen Stils - Originelle Jägerstube
Auserlesene Weinezu kleinen Preisen bis zu den - allerfeinsten Crescenxen -
Nur die beste Küche  -  Automobil-Boxen und  -  Ausspann-Gelegenheiten

.......     Inflation - Konkurs -

1924    , 12. Aug.: Ernestine Henriette verw. Axt geb. Conradi erwirbt den Jägerhof.

           Sie soll nach England geflüchtet sein, weil ihr die Schulden über den Kopf gewachsen sind.

1925    , 27. Jan.: Schankerlaubnis für Frau Axt.

1926    , 14. Okt.: Edmund Brückner erwirbt den Jägerhof bei einer Zwangsversteigerung, der zweiten, und verkauft diesen

1927    an Kurt Heinze.
           , 08. Febr.: Gesuch Heinzes betr. Schankkonzession,
           , 24. Juni: Erlaubnisschein für Heinze.
1927   , 02. Juli: Wenzeslaus Kosinski kauft den Jägerhof.
           , 08. Okt.: Erlaubnisschein für Kosinski,
           , 18. Nov.: Erlaubnisschein-Erweiterung "...für öffentlichen Tanz an regelmäßigen Tanztagen".

.......     - Konkurs -

1930    , 22. Mai: Emma Gallas geb. Müller erwirbt den Jägerhof bei der dritten Zwangsversteigerung.
            , 13. Okt.: Schankerlaubnis für Frau Gallas.

.......     - Konkurs -  gegen Frau Galles wurde sogar Haftbefehl erlassen, bald aber wieder aufgehoben.

1931    Bei der Zwangsversteigerung geht der Jägerhof in den Besitz des "Gebr. Arnold´schen Pensionsverein, Dresden" über.
            , 29. Aug.: Gesuch des Pächters Walter Herrling betr. Schankerlaubnis.

1932    , 07. Mai. vorläufige Erlaubnis für Schankwirtschaft.
            , 31. Mai: Erlaubnisschein wie der Vorgänger.

1937    , 03. Sept.: Erlaubnisschein für Frl. Elisabeth Golunski als Pächterin des Jägerhofes vom Gebr. Arnold´schen                                        Pensionsvereins.
             Die Gaststätte "Jägerhof" kam während der Zeit der Bewirtschaftung von Frl. Golunski in den Ruf der "Puff  von Radebeul"              zu sein.

1941    , 26. Febr.: Schließung der Gaststätte.
             Die Inhaberin und ihre verheiratete Schwester wurden wegen Kuppelei und Zuhälterei in Haft genommen. Frl. E. Golunski                    wurde zu 3 Jahren Gefängnis und 300 RM Geldstrafe verurteilt.
             Die Räume der Gaststätte wurden dann zu Wohnzwecken umgebaut.



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