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Niederlößnitz
Paradies
(ehem. auch Paradies der Lößnitz genannt)
Höhenweg 1


























Anfang des 18. Jahrh. waren Weinberg und die zugehörigen Gebäude Besitz der Gräfin Cosel, der Mätresse August des Starken.

1839   erbt Graf von Honenthal-Dölkau das Grundstück von einer Gräfin Flemming und verlieh dem Grundstück 1845 den Namen " P a r a d i e s ".
Der Leibjäger der verstorbenen Gräfin, Georg Schimanz, bekam die Schankgerechtigkeit und wurde der erste Schankwirt.
Bis 1945 blieb das Grundstück im Besitz der Grafschaft Hohenthal; folgende Pächter bewirtschafteten die Restauration:
1843   Johann Georg Schimanz beantragt bei der königl. Amtshauptmannschaft die Schankrechte.
1844 , 22. Febr.: Schimanz erhält die Konzession "...zum Ausschank selbsterbauter Weine, unter ausdrücklichen                Verbot des Branntweinschankes".
"Auch König Friedr. Aug. II. kehrte oftmals im "Paradies" ein, der dann jedes Mal vom alten Schimanz Pellkartoffeln mit Hering, Butter und Landbrot vorgesetzt erhielt. Je älter Schimanz wurde, umso bärbeißiger wurde er. Es kam nicht selten vor, dass er die Gäste mit der Peitsche zum Tor hinausjagte, und wenn ein Gewitter über die Höhen zog, schoß er mit einer alten Donnerbüchse nach dem Himmel."
Es existiert ein sehr langes Gedicht über den alten Wirt, in dem es heißt: "Es wohnte auf dem Paradies einmal ein Wirt, der Schiemank (?) hieß. Hier hauste er so manches Jahr, ein pudelnärrscher Kerl er war".

Das benötigte Wasser wurde mit einem Esel von einem 70 m entfernten Brunnen am Paradiesweg herbeige-schafft.
1877 , 30. Mai: Überschreibung der Konzession (jetzt auch für Wein, Bier, Liköre, warmer und kalter Speisen und Getränke) auf die Ehefrau von Schimanz, Sophie Schiemanz geb. Collet.

1881 ,  16. Mai:  Konzession für Otto Seyfferth,
1883 ,  04. Apr.: Konzession für Robert Kynast,
1887 ,  21.  Mai: Konzession für Fr. Kouise verw. Kowe, geb. Hippel,
1888 ,  28. Apr.: Konzession für Arno Odemar Gießmann,
1890 ,  26. Juli:   Konzession für Fr. Augusta verw. Koch,
1900 ,  17. Jan.. Konzession für Adolf Loui Eberhardt.

           Um die Jahrhundertwende erfolgte der Anbau der großen Veranda.

1901 ,  26. Juni:  Konzession für Anton Bendel,
1906 ,  30. Nov.: Konzession für Arthur Maximilian Gießmann,
1908 ,  24. Juni:  Konzession für Fr. Margarethe Rosalie verehel. Gießmann, verw. Bendel,
1910 ,  13. Sept.:Konzession für Karl Ludwig Hartkopf - 1920 übernimmt dessen Ehefrau das Lokal.
1927   "Gründliche Renovierung des Gebäudes.
1928 , 07. Nov.: Konzession für Richard Sieger,
1933 , 13. Dez.: Konzession für Fr. Hedwig Richter,
1938 , ...... Konzession für Wilhelm Falk, er war Schankwirt bis 1957.
1945   Das Grundstück wird sog. "Volkseigentum" durch die Enteignung der Grafschaft von Hohenthal.
1957   übernimmt Herr Nasdalack als letzter Pächter und Schankwirt das Paradies.
1960   Schließung der Gaststätte.
1964 ; bis jetzt stand das Gebäude leer, die Gasträume dienten längere Zeit dem VEB Arzneimittelwerk Dresden als            Lager.
1975   war das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand und wurde durch die staatl. Bauaufsicht gesperrt.                      Rechtsträger war der VEB Gebäudewirtschaft Radebeul. Das Haus wurde in den letzten Jahren sehr ver-                  nachlässigt.
Es gab mehrere Interessenten, die die ehem. Gaststätte "zum Paradies" übernehmen und instand setzen wollten. Doch es wurde eine gesellschaftliche Nutzung des Gebäudes angestrebt, schon allein wegen der Lage mit der herrlichen Aussicht, und deshalb wurde eine Vergabe an Privatpersonen vom Rat der Stadt nicht zugestimmt.

1975
, im Juni erfolgte dann doch der Verkauf des unter Denkmalschutz stehenden volkseigenen Grundstücks an eine Privatperson.
Litho Mitte 19. Jahrh.
Postk. gest. 1908
Postk. gest. 1900
Postk. gest. 1919
Postk. gest. 1900
Postk. gest. 1921
Postk. gest. 1910
Postk. gest. 1930
Postk. gest. 1932
Postk. gest. 1931
Postk. gest. 1931
Postk.gest. 1955
Postk. gest. 1931