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Niederlößnitz
R a t s k e l l e r
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Heinrich-Zille-Str. 27
Br.-Kat-Nr.28J/Ndlz.
1876    Karl Traugott Fritzsche ist Grundstücksbesitzer.
1877,  
17. Aug.: Schankkonzession für Max Emil Hübner; - damaliger Name der Restauration:
                                                                          -  zum Feldschlößchen -
                                                                          an der Magdalenenstraße

1878
, 06. Juni: Konzession für Reinhold Hoffmann aus Görlitz zum Bier-, Wein- und Branntweinschank.
1879, 28. Juli: Konzession für Carl Franz Schwenke.
1881, 31. Aug.: Konzession für Gustav Jannasch.
1882, 18. Juli: Robert Theodor Engler erhält die Konzession zum Schank- und Speisewirtschaftsbetrieb.
1889, 20. Sept.: Konzession für Heinrich Völkel.
1893 , im April: Gesuch des H. Völkel an die Amtshauptmannschaft:
            "Der mit Genehmigung vorgenannter Behörde von mir unternommene Anbau eines kleinen in Parterre befindlichen Saales, ist nun vollständig vollendet und bildet ein schönes geräumiges und helles Lokal. Dasselbe hat 4 Ausgänge, ist mit hohen breiten Fenstern versehen, wird mit Gas durch einen Kronenleuchter sowie mehreren Gasflammen erleuchtet. Um nun diesen freundlichen Saal nutzbringend verwenden zu können und damit für die bedeutenden Opfer, welcher der Bau erforderte, wenigstens einigermaßen entschädigt zu werden, so gestatte ich mir, seine hochgeehrte Königl. Amtshauptmannschaft darum zu bitten, für geschlossene Gesellschaft, mit Ausschluß der öffentlichen Vergnügungen, Tanzerlaubnis hierzu zu ertheilen.“

          „Mein Restaurant liegt im Mittelpunkt unseres weit ausgedehnten Ortes, während die beiden anderen, mit voller Konzession versehenen Tanzlokale (Weintraube u. Heiterer Blick) sich ziemlich an den beiden Enden desselben befinden. Die Magdalenenstraße, welche an mein Grundstück vorüberführt, wird von vielen Ausflüglern aus Dresden usw. vielfach begangen und bei plötzlich eintretender ungünstiger Witterung bietet mein Lokal den einzigen geräumigen Zufluchtsort in dieser Gegend. Ferner: Die Tanzsäle der beiden hiesigen Gasthöfe bestanden bereits als die Gemeinde Niederlößnitz kaum tausend Einwohner zählte. Diese Zahl hat sich aber jetzt mehr als verdreifacht. Ich würde, wenn mir die nachgesuchte Erlaubnis ertheilt werden sollte, nur anständige und auch in politischer Beziehung durchaus auf dem Boden von Recht und Gesetz stehenden Vereinigungen in meinem Lokale dulden, auch sonst jeden Anlaß zu Klagen und Unzufriedenheit gewissenhaft zu vermeiden suchen eifrig bemüht sein."
1893,   16. Juni: Dieses Gesuch Völkels wurde im Gemeinderat mit Stimmenmehrheit und den Vermerk "Unsere Niederlößnitz ist zur Zeit noch frei von Sozialdemokraten und sehen darin auch ihren Stolz auch für fernere Zeiten von diesen frei zu halten".

1894,   10. Okt.: Ernst Heinrich Köhler ist Grundstücksbesitzer.
        ,   17. Dez.: Köher bittet, sein Restaurant "zum Feldschlößchen" in " Ratskeller " umbenennen zu dürfen, da nachdem die Mauer an der Langen- und Magdalenenstraße beseitigt und der Königsplatz freigelegt ist, sein Restaurant dem Rathaus gewissermaßen näher gekommen ist.
1895,   19. Mai: Gesuch zur Abhaltung von Tanzveranstaltungen für geschlossene Gesellschaften.
1900,   12. Mai: Erlaubnisschein zur Abhaltung von Tanzveranstaltungen für geschlossene Gesellschaften.

1905,   14. Nov.: Otto Hugo Weigel erhält den Erlaubnisschein zur Betreibung der Schankwirtschaft einschließlich des Branntweinschankes.
           Zu dieser Zeit bestand die Gaststätte aus einem Gastzimmer, ein Gesellschaftszimmer, ein Gesellschafts-Saal, Kegelstube und Garten. Gleichfalls bekam er den Erlaubnisschein zur Abhaltung von Tanzvergnügen für geschlossene Gesellschaften und zum Krippensetzen.

1908    Ernst Ferdinand Baumann kauft das Grundstück, worauf noch eine Hypothek lag, für 8.000 Mark. Die Hypothek betrug 6.342 Mark und war beim Verkauf des Grundstücks sofort fällig und vollstreckbar. Das hatte Weigel beim Verkauf an Baumann angeblich verschwiegen, und so wurde am 12. Dez. 1908 die Zwangsverwaltung über das Grundstück verhängt. Baumann hatte aber schon am 05.Dez. die Gaststätte an seine Frau verpachtet.
1909,   12. Jan.: Rücknahme der Schankerlaubnis.

1909,   15. Sept.: Schankerlaubnis für den Besitzer Hugo Weigel.
1920,   18. März: Schankerlaubnis für Reinhard Büttner.

1921,   21. Febr.: Schankerlaubnis für Paul Radisch.
           Radisch bittet um Genehmigung der Weiterbetreibung der Schlächtereianlage.
           Die Erlaubnis wurde erteilt mit der Bedingung:
                                              1. Sämtliche Räume neu auszutünchen.
                                              2. Die Fußböden auszubessern.
                                              3. Die Gruben teilw. neu zu überdecken.
                                              4. Für die nicht flüssigen Abfälle eine wasserdichte Grube zu erstellen.

1925,   26. Juni: Schankerlaubnis für Hermann Gerber, Fleischermeister aus Niederwartha, der den Ratskeller käuflich erworben hatte.
1957    Schließung der Gaststätte.
1957,     27. Juni: lt. Aktenvermerk der Gewerberaumlenkung steht das Objekt zum Verkauf; der Wirt verzieht nach Coswig. Ein Teil der Gewerberäume sind schon seit Jahren der Firma Pippig und Riemer zugewiesen. Diese Firma möchte das Objekt erwerben wenn ihr die restlichen freigewordenen Räume (große Gaststube und ein Nebenzimmer) zugewiesen werden.

Nachdem die Firma Pippig und Riemer ihre Produktion eingestellt hatte wurde das Grundstück verkauft.

Nach umfangreichen Umbauten wird hier in Kürze das erste griechische Restaurant in der Lößnitz eröffnet.

                                                                                -  D i o n y s o s  -
                                                                             griechische Gaststätte

1992    "Nun hat auch DIONYSOS, der griechische Weingott, in Radebeul Einzug gehalten."
            "... öffneten sich wieder die Pforten des ehem. Niederlößnitzer Ratskellers, eine Zeit lang Fahnenfabrik..."
            "Der Niederlößnitzer Ratskeller war früher der gesellschaftliche Treffpunkt des Ortsteils, Stammsitz                            mehrerer Vereine."
                                                                                                                                             Kurier v.02.12.1992
           Maria Apalla, Chef  des Hauses
           Georgius Apallas, Chefkoch
           Rabu Selim, Geschäftsführer

1995,   21. Okt.:  Neueröffnung als italienisches Lokal
2011
,   Anfang des Jahres; Verkauf des Grundstücks und etwa im Februar Schließung der Gaststätte, anschließend             Umzug des Adria-Teams nach Coswig, Dresdner Str. 100.

2011,   30. Mai:   10:00 Uhr Abrissbeginn des Gaststättengebäudes und aller Nebengebäude




















Foto:  mari-rbl / 31.05.2011
- ADRIA -