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Niederlößnitz
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Traiteurhaus
Mittlere Bergstraße 4
Br.-Cat.-Nr. 118 (34 alt)
"Dazu gehört auch nebenan  das sogen. Traiteurhaus, als frühere Gastwirthschaft des Lang´schen Instituts, vorher ein Forsthaus, dann eine besuchte Restauration, später  von Kranken der Bräunlich´schen Heilanstalt bewohnt, jetzt ein Privathaus mit Weinberg von einer Winzerei, im Besitze des Gerichtsdirector Hammer."
Karl Julius Hofmann schreibt 1853 in "Das Meißner Niederland", Seite 700:
Gust. Wilh. Schubert schreibt 1865 in seiner Chronik:
Ja. Ros. verw. Oder und Frdrike. Henr. verehel. Gerichts-Dir. Hammer, geb. Oder, 1853.
Vorbesitzer: N.N. Oder, 1839 (gest. 1849), bis wohin die jetzigen Wohngebäude die Restauration von Wackerbathsruhe bildeten. Die zugehörigen, nach Bestande und durch die Güte ihrer Erzeugnisse ausgezeichneten Weinberge verdanken ihre Veredlung ec. dem sel. Oder und dem Hrn. Ger,-Dir. Hammer.
Besitzerfolge:

1728/29 erbaut - Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth (gest. 1734)
1734   Graf Joseph Anton Gabeleon von Wackerbarth-Salmour (Adoptievsohn, gest. 1761)
1763   Gräfin Johanna Sophia von Rex, geb. Freiin von Meusebach
1776   Baronin Caroline von Hohenthal, geb.von Rex
1789   Kauf- u. Handelsherr Daniel Hetzer
1798   Freiherr Christoph Friedrich von Gregory (Bankier)

1809   Freiherr August Ludwig von Wackerbarth, Raugraf gen.
1816   Dr. F.Karl Lang (Knabenerziehungsanstalt)
1824   Freiherr von Wackerbarth













1835   Dr. Bräunlich (Privat-Irrenanstalt)
1839   N.N. Oder  (1849 gest.)
1849   Ja. Ros. verw. Oder
1853   Frdrike Henr. Hammer, geb. Oder
1937   Sächs- Staatsbank
1942   Land Sachsen
1800   Der Pächter des Weingutes, namens Schulz, betreibt hier einen Bier- und Weinschank



1831, 16, Nov.  Pflichtgemäße Anzeige des Gendarms bei der Amtshauptmannschaft nach einem Hinweis vom Gastwirt Heyne zur gold. Weintraube: "..., daß der Weinschankpächter Fischer auf Wackerbarth´s Ruhe Bier- und Branntweinschank unbefugterweise ausübt und sogar "Schmauße" veranstaltet."
        ,  31, Dez,   Gesuch der Frau Charlotte Friedericke verw. Fischer betr. Überschreibung der Schankgenehmigung auf ihre Person.
1832,  14. Mai:  Genehmigung zum Schankbetrieb für ihre Person und für  ihrer Pachtzeit.
1833,  01. Juli:  Johann Eduard Kamann führt die Restauration, aber ohne Konzession.
1835,  09. Febr.: lt. einer Anzeige:  "... Traugott Flemming führt die Restauration, wieder ohne Konzession,"
        ,  19. Aug.: "Hausgenosse" Flemming (er wohnt also bei der Witwe Fischer) gesucht um Schankgenehmigung für seine Person."
Ende der Akte.
 
Zum Namen:
Traiteur
frz.: traiter = handeln, durchführen;
Der Traiteur ist ein traditioneller französischer Kochberuf (ehemals der Stadtkoch, danach der Modekoch des Adels und der höfischen Schickeria), mithin ein qualifizierter Koch oder Küchenmeister, der auch in der Patisserie und anderen verwandten (Koch-)Berufen versiert und in der Lage ist, ein Fest "standesgemäß" zu planen und auszurichten. Früher von Adel und Großbürgertum, heutzutage von allen, die gern gut Essen und Trinken, für Planung, Vorbereitung und Durchführung ihrer kleinen oder großen Feierlichkeiten und Anlässe "gemietet".                   www.effilee.de/wissen
Die Restauration "Traiteurhaus" entstand 1800 unter dem damaligen Besitzer von Wackerbarth´s Ruhe, Freiherrn von Gregory, fand großen Zuspruch bei Dresdner Gästen, verschwand dann allerdings nach ganzen 35 Jahren aus der Lößnitzer Gaststättenliste.
Foto: Denkmaltopograohie BRD, Land Sachsen, Stadt Radebeul
Fotos: Dez. 2010 / mr
Blick von Wackerbarth´s Ruhe
Blick zu Wackerbarth´s Ruhe
Blick vom Weinberg, Rückseite