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B
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S
Niederlößnitz
Zur Börse
E
Meißner Straße 216
Br.-Kat.-Nr.16/Ndlz
1820   Traugott Leberecht Weißbach, Seilermeister aus Zschopau, erhält die Baukonzession zum Hausbau auf                    dem sogn. "Eckchen".
1830   Von den Anwohnern wird das Haus "Seilerhaus" genannt; wird auch so in den Akten bezeichnet.
1851   Hermann Weißbach, Seilermeister, vermutlich der Sohn des Vorgenannten, wird als Grundstücksbesitzer                  aufgeführt.
1865 , 18. Febr.: lt. Schreiben der Gemeinde Niederlößnitz; "...auf dem Grundstück haftet das Realrecht des Reihe-            schankes".
         , 04. März: Beschluß der Amtshauptmannschaft, adressiert an Seilermeister und Hausbesitzer Hermann                    Weißbach; "...die Veräußerung des der Gemeinde zu Niederlößnitz concedirten (zugestehenden) Reihe-                    schankbefugnis, sowie die Translation (Übertragung) derselben auf ihr Grundstück....".
1882 ; noch wird die Restauration "Weißbach´s Restaurant" genannt.

1883 , 05. Juni: Gustav Adolph Hunger, Fleischermeister, der das Grundstück käuflich erworben hatte, und schon                vorher 8 Jahre im selben Grundstück das Fleischerhandwerk betrieb, bittet in einem Gesuch die Amtshaupt-              mannschaft um Schankerlaubnis.
         , 14. Juli: Konzession für G. A. Hunger "...für Bier-und Branntweinschank für seine Person und für sein jetziges            Lokal".

1885    Nach der Reblauskatastrophe, also nach 1885, war der Bau-Spekulation in den ehem. Weinbergen, die sich auch bis ins Tal hinzogen, Tür und Tor geöffnet. Man sagt, die Gaststätte habe angeblich ihren Namen "Zur Börse" daher, weil hier ein paar Grundstücksspekulanten ihren Stammtisch hatten, und auch hier die Geschäfte mit ihren Käufern abwickelten.  ?

1893  , 28. Febr.: Gesuch Hungers betr. Errichtung eines Wagenhalteplatzes und Krippensetzen.
1894  , 26. Jan.: Konzession zum Krippensetzen. Das Grundstück hatte jetzt die Hausnummer 56.

1911  , 19. Apr.: Robert Paul Nötzold, der das Lokal käuflich erworben hatte, bittet um Schankerlaubnis. In seinem                 Gesuch wird das Restaurant erstmals aktenkundig mit der Bezeichnung " zur Börse " genannt.
          , 07. Juli: Beschluß der Amtshauptmannschaft; "...vorläufiger bedingungsweiser Genehmigung".
1912  , 29. Jan.: Erlaubnisschein für Nötzold, ausgestellt "...für Schankwirtschaft einschließlich des Branntwein-                   schankes und Krippensetzen...", im Gastzimmer im Erdgeschoß, Kegelschub, sowie Vereinszimmer im                   Obergeschoß.

1928  , 18. Juli: Paul Alfred Nötzold, Fleischermeister, Sohn des vorgenannten Schankwirtes, hat das Lokal seit                     1.Juli d.J. gepachtet und bittet um Schankerlaubnis für seine Person.  Jetzt hat das Grundstück die neue Nr.             46 .
1929  , 06. März: Vorläufige Schankerlaubnis für P. A. Nötzold, mit der Bedingung die Blitzableiteranlage in Ordnung             zu bringen.
          , 01. Okt.: Ende der Bewirtschaftung der Börse unter P. A. Nötzold; der Grund dazu ist unbekannt.

1929  , 06. Okt.: Gottfried Freiberger, Fleischermeister, Schwiegersohn des Grundstückbesitzers P. Nötzold, bittet               um Schankerlaubnis für seine Person.
          , 14. Okt.: Vorläufige vorbehaltlose Genehmigung des Stadtrates.

1930  , 30. Apr.: Erlaubnisschein für G. Freiberger, gleichlautend wie Vorgenannte vom 29.01.1912, allerdings mit                 dem Zusatz: "In der Schankwirtschaft ist stets Milch zum sofortigen Genusse bereit zu halten".

1935    Hausnummernänderung in Nr.216

1940    bis 1944 -  Besitzer: Gottfr. Freiberger, Fleischermeister,
                              Inhaber:  Bruno Kursawe, Schankwirt .

1962    Max König übernimmt die Gaststätte als Pächter.

1978      Sybille Werner übernimmt die Gaststätte lt. Renate Fähle, 1986

1991    , im Febr.; lt. Werbung
"Familiengaststätte und Pension  = zur Börse =  kleines gemütliches Restaurant mit großer Leistung....
J. und H. Werner "

1992      "Nachdem lange Zeit die Familie König die Gaststätte " Zur Börse" führte, hat nun das Ehepaar Werner mit großem Engagement ein Gasthaus im wahrsten Sinne des Wortes geschaffen. Das Wirtshaus mit modern-solider Ausstattung und Gästegarten für die schöne Jahreszeit, die Pension und das "Big Mac" für den schnellen Hunger sind die drei Säulen der Gastlichkeit."                                                                                       lt. Kurier v.01.04.1992

2007/08   Das Gaststättengebäude mit Fleischerei und Seitengebäude mit Kegelbahn wurden abgerissen, dann entstand hier an gleicher Stelle das
                                                                          " Hotel Stadt Radebeul ".

Postkarte um 1920
Postkarte, gest. 1915
Postkarte um 1915