Martin Mutschmann
Quellen:
Martin Mutschmann

geb.  09.März 1879 in Hirschberg, ehem. z. Fürstentum Reuß j.L.gehörig.
gest. 14. Febr.1947 in Moskau

war ein dtsch. Unternehmer, NS-Politiker,

1925 bis 1945     NSDAP-Gauleiter von Sachsen,
1930 bis 1945     Mitglied des Reichstages,
1933 bis 1945     Reichsstatthalter in Sachsen,
1935 bis 1945     sächs. Ministerpräsident,

Mutschmanns Vater, August Louis, war Schuhmachermeister, später Bürgermeister von Göritz. Seine Mutter, Sopie Karoline Henriette, geb. Lieber war die Tochter eines Buchmachers aus Rudolstadt.

1909 heiratete Martin Mutschmann die Tochter eines Ziegelei- und Gutsbesitzers, Minna Auguste Mutschmann, geborene Popp, Die Ehe blieb kinderlos.

Mutschmann floh am 8. Mai 1945 mit einem Vertrauten  NS-Wirtschaftsführer und Direktor aus  Dresden. Am  9. Mai wurden sie von Einheiten der Roten Armee in  Glashütte ·überrascht, konnten  sich aber in die nahen Wälder retten. Einen Tag später machten sie sich zu Fuß auf den Weg nach Grillenburg, da dieser Ort aber bereits von der Roten Armee besetzt war, versteckten sie sich drei Tage in einer Jagdhütte außerhalb des Ortes. Am nächsten Tag zogen sie weiter in das 5 Kilometer entfernte Tellerhäuser, wo sie in einem abgelegenen Haus unterkamen.

Am  Abend des 16. Mai 1945 erfuhr der vor wenigen Tagen eingesetzte Oberwiesenthaler Bürgermeister Herm. Klopfer durch einen anonymen Anruf aus Tellerhäuser, dass sich Mutschmann im Haus des Kohlehändlers Kaufmann aufhalte, worauf das Haus umstellt und die beiden verhaftet wurden. Am 17. Mai wurde Mutschmann in  Annaberg verhört und auf dem Marktplatz öffentlich zur Schau gestellt, wobei die Anprangerung unter Duldung der sowjetischen Truppen geschah. In einer Rede des KPD-Bürgermeisters Max Schmitt brachte der zum Ausdruck, dass der Verbrecher endlich gefasst sei. Mutschmann wurde dann über Chemnitz  nach Moskau in das Gefängnis Lubjanka gebracht. Dort wurde er am 22.  Juni 1946 von einem Militärgericht angeklagt, am 30.  Januar 1947 zum Tode verurteilt und am 14.  Februar 1947 im Gefängnis erschossen.
Von Macht und Ohnmacht - Sächs. Ministerpräsidenten im Zeitalter d. Extrema 1919-1952
von M. Schmeitzner und A.Wagner, Sonderausgabe d.SLPB 2006
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