1810 , 30. Okt.: Wackerbarth kauft für 3 100 Taler den "Fliegenwedel" von Albert Friedrich von Gregory.
181?. bracht ihn das zum offenen Konkurs und später zur Zwangsversteigerung durch das Justizamt Dresden. Er mußte also seinen Besitz "Wackerbarth´s Ruhe" zerteilen, zeitweilig vermieten und verkaufen.
1813 -1814 soll Prinzessin Elisabeth in Wackerbarth´s Ruhe gewohnt haben (?).
1815 Kuratel und Konkurs.
1816 , 05. Apr.: Suphastation (Zwangsversteigerung) von Wackerbarth´s Ruhe. Für 12000 Taler geht der Besitz an den Pädagogen Dr.phil. F.Karl Lang der mit seinem Schwiegersohn Dr.Carl Vogel in Wacker-barths Ruhe eine Knaben- Erziehungsanstalt einrichtet, - diese geht aber 1823, nach dem Tode von Lang gleichfalls in Konkurs.
1824 , 10. Juli: Nachdem sich die Verhältnisse des Raugrafen in der Zwischenzeit wieder verbessert hatten, konnte er den Wackerbarth´schen Besitz zum zweiten mal aus der Konkursmasse für 12 000 Taler kaufen.
am 09. Okt.: Wiedererwerb des "Fliegenwedel" für 1 800 Taler vom Kaufmann Kaiser.
1827 Was geschah in diesem Jahr ?
Im Giebel des Hohenhauses auf Zitzschewiger Flur ist eine noch heute gut erhaltene Sandsteintafel eingelassen mit der Inschrift:
= Wackerbarth´s Ruhe 1827 =
In den alten Zitzschewiger Kaufbüchern ist aber nicht darüber zu finden, daß jemals das Hohenhaus im Wacker-barth´schen Besitz gewesen wäre, - lt.Fr.L.Schließer
Wie kommt also die Inschrift ins Hohehaus ?
Fest steht, daß nur ein Wackerbarth in der Lage war, den Namen Wackerbarth´s Ruhe einem anderen Gebäude oder Grundstück zu geben. Hätte irgendein Besitzer des Hohenhauses diese Tafel anbringen lassen, um vielleicht sein Haus interessanter zu machen oder aufzuwerten, oder aus welchen Gründen auch, die rechtlichen und auch späteren Besitzer vom Wackerbarth´s Ruhe hätten sich bestimmt nicht den Grundstücksnamen wegnehmen lassen, sondern die unrechtmäßige Inschrift im Hohenhaus notfalls durch einen Prozeß bzw. durch gerichtliche Anordnung entfernen lassen.
Viele Fragen stehen hierzu noch offen !
War der Raugraf wieder in Geldnot, und mußte er seinen Wohnsitz verlegen, - vielleicht ins Hohenhaus als Pächter desselben, oder als Mieter einiger Räume dort, und hat mit Erlaubnis des damaligen Besitzers seinen Namen "Wackerbarth´s Ruhe" anbringen dürfen ? Hatte der Raugraf die Absicht das Hohenhaus zu kaufen, und der Kauf kam aus welchen Gründen auch nicht zu Stande ? War der Raugraf Besitzer des Hohenhauses, nicht aber im Kaufbuch eingetragen, oder hat er den Kauf über Strohmänner abgewickelt ? Vielleicht wollte der Raugraf das Grundstück so einem zweiten Konkurs entziehen ?
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Zwischenzeitlich hatte der Raugraf wieder finanzielle Probleme.
1835 Dr. Bräunlich aus Freiberg bezieht mit seiner Privat-Irrenanstalt die Gebäude (später unter Dr.Matthiae bis 1864)
1846 Totaler wirtschaftlicher Zusammenbruch des "Raugrafen". Er mußte Wackerbarth´s Ruhe verkaufen.Seine letzten Gelder verschwanden - so sagt man - bei alchimistischen Versuchen mit seinem Faktotum Süssenbach, - er wollte Gold machen.
, 01. Apr.: Wackerbarth´s Ruhe kommt für 9 960 Taler in den Besitz von Gustav Leopold Zembsch, - aber ohne Eckberge und Fliegenwedel.
1850 , im Mai "..stirbt der Raugraf, bettelarm, 80-jährig auf dem Zechstein, wo er Zuflucht gefunden hatte."
"Graf Wackerbarth zog hinauf in ein Weinberghaus in Zitzschewiger Commun und starb in den schon erwähnten Schmidt´schen Gebäude (des Zechstein- Berges) im Mai am Schlagfluß am 82 Jahre (?)." - lt.Hoffmann
1869 , 04. März: Friedrich Wilhelm Weinert erwirbt bei der Zwangsversteigerung von Zembsch den Besitz für 16 650 Taler.
1872 , 23. Mai: Albert von Carlowitz erwirbt Wackerbarth´s Ruhe für 23 500 Taler.
1875 , 23. Juli: Die Carlowitz´schen Erben verkaufen Wackerbarth´s Ruhe für 90000 Mark an Frau Caroline von Tümpling. Der preußische Generalmajor von Tümpling wird als Besitzer des Grundstücks genannt ?
1876 Der Besitzer "Rittmeister von Tümpling" läßt das Barockgebäude umbauen, und die Fassade im italienischen Renaissancsstil errichten, ausgeführt von den Baufirmen Baumeister Winkler aus Leipzig und Kunze aus Kötzschenbroda.
1885 Dr.Joh.Georg Grässe, Direktor der Dresdner Porzellan-Sammlung erwirbt das Grundstück für 210.000 Mark.
1886 Ende des Jahres sind seine Erben die Besitzer von Wackerbarth´s Ruhe, von denen dann aber einige als solche ausscheiden.
1902 , 24. Juli: Subhastation; weitere Besitzer: - Ludwig Friedrich Matthis - Alexander Schuster - Sparkasse von Oederan
1917 Dr.Tiedemann, Besitzer der Coswiger Lackfabrik ist Besitzer von Wackerbarths Ruhe. Er läßt bis 1922 das Gebäude nach den Knöffel´schen Bauplänen rekonstruieren. Bis auf den Balkonvorbau über dem Haupteingang, den beiden kleinen Eckanbauten, und der Mansarde mit dreieckigem Giebel, wurde dem Gebäude sein ursprüngliches Aussehen wiedergegeben.
1928 Tiedemann mußte Konkurs anmelden, vermutlich infolge der Inflation und der hohen Restaurations- und Ausbaukosten des Schloßes. Tiedemann starb bettelarm im Altersheim Coswig.
Das Bankhaus Arnold in Dresden übernimmt das Grundstück.
1931 Die Sächsische Staatsbank wird Besitzer von Wackerbarth´s Ruhe.
1933 Die Dresdner Bank übernimmt infolge von Enteignung den Besitz.
1937 Das Gebäude wird Reichsarbeitsdienst-Führerschule.
1940 Wackerbarth´s Ruhe dient bis Kriegsende als Reservelazarett.
1945 , 08. Mai: Konferenz betr. Lebens-und Ernährungslage der Bevölkerung ....mit hohen sowj. Offizieren und einer deutschen Abordnung mit Hermann Matern, Dr.Rudolf Friedrichs und Dr.Kurt Fischer.
... kurzfristig Sitz des Oberbefehlshabers der 1.Ukrainischen Front.
... Der Wackerbarth´sche Landsitz wird volkseigen.
... Kurzzeitige Verwendung als Polizeischule
... , vom Okt.d.J.bis 1950 Poststelle der sowj.Armee.
1950 Das Gebäude wurde der Volksbildung übergeben, und wurde nun Schule mit Internat für griechische Kinder.
1953 wurden hier koreanische Kinder erzogen.
1957 Der VEG Weinbau Radebeul übernimmt das Gebäude.
1974 -1977 erfolgte eine umfassende Renovierung des Schlosses und der Gartenanlage am Belvedere. Das Belvedere ist äußerlich fast so erhalten geblieben, wie es erbaut wurde, lediglich die Uhr wurde nach 1945 (?) bei einer Dachreparatur entfernt und entwendet.
1990 im Juli: Der VEG Weinbau Rdbl. wandelt sich zur Weinbau Radebeul GmbH. "Weinfeste, Kammermusikveranstaltungen, Weinseminare und Sommernachtsbälle haben das Weingut für alle Gäste wieder offen gemacht."
1992 , 10. Apr.: Wackerbarth´s Ruhe kommt in den Besitz des Freistaates Sachsen, wird somit Sächsisches Staatsweingut.
, im Juni: Erster Sommernachtsball im einst herrschaftlichen Schloßgarten. Die zwei Gastgeber, das Sächs. Staatsweingut und die Landesbühnen Sachsen hatten rund 250 Gäste geladen. Ehrengast war Freiherr Rüdiger von Wackerbarth und seine Frau Adelheit.