Volkssternwarte  "Adolph Diesterweg"
Auf den Ebenbergen 10a
1955   Im Anschluss an einen astronomischen Lehrgang der Volkshochschule fanden sich einige Sternfreunde zur zwanglosen Plauderei zusammen.

1956
  Gründung der Radebeuler Fachgruppe Astronomie im Deutschen Kulturbund unter der Leitung von Herbert Zieger.
Hellmuth Rauner, Ortsgruppenvorsitzender des DKB, späterer Ehrenbürger der Stadt Radebeul, erwähnt erstmals die Möglichkeit eine Volkssternwarte in Radebeul zu errichten.
Die Himmelsbeobachtungen fanden vorerst auf dem Hof der Grundschule Niederlößnitz statt, mit einem von H.-J. Gerstner geliehenen 4-Zoll-Refraktor (110/1650, parallaktisch montiert und transportabel). 1607 Besucher wurden zu den Beobachtungen gezählt.

Zwei Ein-Jahres-Arbeitsgemeinschaften "Junge Astronomen" begründeten die seitdem nie abgerissene astronomische Jugendarbeit in Radebeul.
Nachdem der Versuch einer Himmelsbeobachtung auf dem Bahnhofsvorplatz in Radebeul-West einen riesengroßen Andrang hervorrief, stand der Entschluss fest: "Radebeul braucht eine Volkssternwarte!"

1959   begann die Standortsuche, wobei viele Objekte besichtigt wurden. Die Wahl viel auf den "Balkon Radebeuls", das Weinberggelände oberhalb des Jacobsteins und den Ebenbergen. Ermöglicht wurde dies durch das Entgegenkommen des VEG Weinbau unter seinem Direktor Herrn Meduschke.

Der Bauplatz befand sich also auf Niederlößnitzer Weinbergen und auf den zu Naundorf gehörenden Ebenbergen.



Das erste Gebäude der Radebeuler Volkssternwarte war eine auf Schienen abfahrbare Holzhütte, gebaut von Ing.Michalski und den Sternfreunden Franz Dyck und Hans Kretzschmar.

Das erste Fernrohr in der Holzhütte war ein Newton-Spiegelteleskop 180/1400 von Erich Bartl aus Apolda mit einem Parabolspiegelastrografen 250/960.

Die finanzielle Absicherung des Objektes lag in den Händen der Kulturbund-Stadtverordneten Frau Marschall-Solbrig und dem Stadtrat für Kultur Herrn Gunter Hauswald.



Bild:  Radebeuler Amtsblatt 02/2002

1961   Der Neubau nimmt konkrete Formen an, es entstehen auf einer Grundfläche vom 4 x 23 m ein Vortrags-
raum für 30 Personen sowie Geschäftszimmer, Fotolabor und eine Werkstatt für den Sternwartenmechaniker Franz Dyck.
         , 5.Okt.:   Einweihung der Unterrichtsbaracke im Beisein von Prof.Wattenberg von der Sternwarte Berlin-Treptow.

Doch das neue Gebäude erwies sich schon bald als nur eine Zwischenlösung.
Die Besucherzahlen stiegen ständig an. Für das Territorium wurde der Astroniomieunterricht an der Sternwarte erteilt, es fanden Himmelsbeobachtungen und Führungen für Gruppen und die Öffentlichkeit statt, ebenso astronomische Matineen und Vorträge. In der Arbeitsgemeinschaft "Junge Astonomen" wurden interresierte Jugendliche stark gefördert, gaben sogar einen Zeitungsartikel heraus (Herr Richter, Herr Beyer).

1964 , 31. Okt.:   Bs zu diesem Termin lief unter der Regie von Stadtbaudirektor Hummig ein architektonischer Ideenwettbewerb betr. des Entwurfes für ein neues Sterwartengebäude, - ausgesetzt für 1.000 Mark Belohnung.

1964 , 01. Mai:   5jähriges Jubiläum der Volksstenwarte.

Bürgermeister Bensch regt die Gründung einer Aufbautombola an.
Herr Raimund Adam von der Gruppe Projektierung des VEB Baureparaturen Dresden-Land wird mit der Projektierung eines Sternwarten-Neubaues beauftragt.

1966 , 11. Sept.:   Die Volkssternwarte erhält den Namen "Adolph Dieserterweg" anläßlich des 100. Todestages von

 

1968 , 21. Juni:   Zur Sonnenwendfeier nimmt Bürgermeister Walther den ersten Spatenstich für den Neubau des massiven Sternwartengebäudes vor.
Die Bauleitung hatte die Baufirma Max Umlauft aus Radebeul.
Es entsteht an Stelle der alten Unterkunftsbaracke ein neues Sternwartengebäude mit Plane-tarium und Astro-kuppel, in sog. Volksinitiative, ausgeführt von Bürgern, Schülern, Studenten, Handwerkern, Firmen, Angestellten usw.
Organisator und "treibender Keil" im Baugeschehen war wieder der Sternwartenleiter


1969 , 03. Ot.:   Einweihungsfeier nach einem reichlichen Jahr Bauzeit, wobei die Umzäu-mung, die Grünanlagen und der Parkplatz noch fertig gestellt werden müssen.

1973 , im Okt. wird die Plastik "Sterngucker" von Prof.Walter Howard vor dem Planetarium aufgestellt.

1976 , ab Okt.:   Fünf verschiedene Sonnenuhren im neu gestalteten Außengelände wurden aufgestellt.

1978/79   Rekonstruktion der Weinbergsmauer.

1979 , 07. Okt.:   Übergabe der Südhemisphäre des alten Dresdner Planetariums, sowie ein Instrumentengarten wird im Außengelände eingerichtet. Kostenlos konnten folgende Geräte erworben werden: ein Zeiss-Koordinaten-meßgerät vom Karl-Schwarzschild-Observatorium Tautenburg, ein Schnellphotometer von der TU Dresden, ein Digitalrechner D4A vom Glasinvest Radebeul.

1984 , 02. Mai:   25jähriges Jubiläum der Volkssternwarte, - Aufstellung der Diesterweg-Büste vor der Astrokuppel.

Als Aufgabengebiete für die Volkssternwarte stellten sich über alle Jahre hinweg die Schul-astronomie (Unterricht und Lehrerweiterbildung), die Populärastronomie (Vorträge und Be-obachtungen) sowie die Amateurastronomie (Fachgruppe des Kulturbundes, Astronomi-scher Jugendclub). An der Sternwarte waren bis zu 6 Personen beschäftigt, seit 2000 sind nur noch 2 ständige Mitarbeiter beschäftigt.

Der Eigentümer der Sternwarte ist die Stadt Radebeul,
als Betreiber zeichnet die Stadt Radebeul und der Astroclub Radebeul e.V.    


Sternwarte und Planetarium Radebeul
Tel.: 0351-830 59 05
Fax: 0351-838 19 06

www.sternwarte-radebeul.de
info@sternwarte-radebeul.de
Sternwartenvorführungen
ohne Voranmeldung mit Himmelsbeobachtung und Planetariumsvortrag
an jedem Samstag 15 Uhr und 19 Uhr.

Himmelsbeobachtungen
ohne Voranmeldung an jedem Freitag 20 Uhr,
April bis September 21.30 Uhr
1959 , 02. Mai:   Einweihungsfeier der Volkssternwarte als Einrichtung des Kulturbundes im Festsaal von Schloß Wackerbarth. Nach einem gemeinsamen Aufstieg zur Sternwarte wurde das Fernrohr seiner Bestimmung übergeben. Himmelsbeobachtungen waren wegen Regenwetter allerdings nicht möglich.
         , 03.Mai:   Erich Bartl aus Apolda hält den ersten öffentlichen Vortrag in der Sternwarte.

1959 , 01. Sept.:   Einführung des Unterrichtsfachs Astronomie an den Schulen.
In einer Feierstunde (mit Vortrag von Dr. P.Ahnert, Sternwarte Sonneberg) wird die Forde-rung nach einem Unter-richtsraum in der Sternwarte laut, tatkräftiger Verbündeter dabei ist Stadtbaudirektor Hummig. Die Betonteile-Firma Riedel erstellt das Projekt, und über den Rat des Kreises und Herrn Robert Grosse werden finanzielle Mittel aus dem Volksvertreterfonds für das Vorhaben bereitgestellt.

1960 , 05. März:   Beginn der Rodungs- und Schachtarbeiten für den Bau des Unterrichtsraumes.
         , 18. Juni:    Grundsteinlegung.
         , 19. Nov.:    Letzte Dachteile werden eingebracht. Der Transport der Betonteile wurde kostenlos durchge-                                  führt vom Arzneimittelwerk Dresden und der Bäckerei-Genossenschaft.
         , 10. Dez.:   Richtfest mit Feier bei Mitzschkes Weinschank.
Fotos: 1961-Sternwarte
Fotos:   1968 Sternwarte


























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1.Sternwartenhütte
2.Baustelle
2.Baustelle
3.Baustelle
3.Baustelle
Quelle: www.sternwarte-radebeul.de
Rüdiger Kollar
Adolph Diesterweg