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Radebeul
Niederlößnitz
      Radebeul wird oft im Zusammenhang mit der Bezeichnung Lößnitz erwähnt oder auch Lößnitzstadt genannt. Was bedeutet der meist recht unklare Name Lößnitz ?

      Das Wort selbst kommt vom sorbischen "Lesnica", was soviel heißt wie "Waldbach". Vermutlich bezeichneten die ursprünglich hier ansässigen Sorben so den damals wesentlich wasserreicheren "Lößnitzbach", der aus der Bergschlucht (Lößnitzgrund) floss, und sich dann vor seiner Regulierung in viele kleine Nebenarme verzweigte, und schließlich bei Kötzschenbroda in die Elbe mündete.

      Das Gebiet, anfangs beiderseits des Lößnitzgrund-Ausgangs, später ausgedehnt auf den ganzen Landstrich und Berghang zwischen der Bahnwiese (Dresden) und Neucoswig (jetzt Coswig), kam wahrscheinlich so zu der Bezeichnung bzw. dem Namen "Lößnitz". Heute verstehen wir unter dem Begriff Lößnitz die gefühlsbetonte Bezeichnung für eine landschaftlich reizvolle Gegend mit grüner Talebene, rebenbepflanzten Berghängen, und mit gartenstadtähnlicher Bebauung. Zehn einst selbständig Gemeinden auf diesem Gebiet, die so genannten Lößnitzortschaften, bilden unsere heutige Stadt Radebeul, die mit ihrem Areal von ca. 2 600 ha fast die ganze Lößnitz einnimmt. Radebeul oder auch die Lößnitz sind also im Grunde ein und dasselbe.

      Radebeul liegt mit seinem dichtest besiedelten Stadtteilen im Elbtal östlich der Elbe, und zieht sich mit seiner seitlichen Ausbreitung über den Berghang bis in die Hochebene (246m/ NN) hinein. Berghang und Hochebene wird etwas oberhalb der Mitte ihrer Längsachse von den quer einfallenden Steilhängen des Lößnitzgrundes zerschnitten. Die Radebeuler Stadt-flur erstreckt sich in einer Ausdehnung von 8,5 km Länge von der sächs. Landeshauptstadt Dresden in westlicher Richtung bis zur Stadt Coswig. Radebeul grenzt mit Dresden Haus an Haus ohne erkennbare Bebauungsgrenze, nach Coswig zu aber liegen (noch !) wirtschaftlich genutzte Flächen dazwischen. Die Elbe begrenzt im Süden die Stadtflur. Im Norden zieht sich die Stadtgrenze oberhalb der Berglehne auf der Hochebene hin, angrenzend an Feld- und Waldfluren der Gemeinden Boxdorf, Reichenberg und Friedewald, in einer Entfernung zwischen 3,3 und 4,4 km Luftlinie von der Elbe.

      Das Lößnitzer Elbtal ist mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 9,2 Grad Celsius, ermittelt durch langjährige Beobachtungen, die wärmste Gegend Sachsens. Das milde Klima in der Lößnitz macht es möglich, auf dem allmählich ansteigenden Gelände, der sog. Heidesandterrasse, Edelobst anzubauen, und die südlich gerichteten Steilhänge bieten dem Weinbau besonders günstige Bedingungen. Das Gebiet des Weinbaues erstreckt sich rechts des Elbstromes von Pillnitz über Dresden, durch die Lößnitz bis hinab über Meißen nach Diesbar. Unter den Heimatforschern gibt es unterschiedliche Meinungen, wie der Weinbau in unsere Gegend gekommen ist. Die einen sagen, die Sorben hätten im 5. oder 6. Jahrh. den Weinstock aus dem Kaukasus nach hier verpflanzt, die anderen aber meinen, erst mit der deutschen Kolonisation ab dem 10. Jahrh. hätten die Mönche den Weinbau vom Rheinstrom ins Elbtal übertragen. Bis ins 19. Jahrh. erfuhr der Weinbau Schutz und Förde-rung von den trinkfreudigen Bischöfen und Kurfürsten, kam dann aber in den Jahren 1886 bis 1896 durch die Reblauskatastrophe fast völlig zum Erliegen. Erst im Jahre 1907 begann der Weinbau in der Lößnitz wieder aufzuleben, aber weit über die Hälfte der Weinberge verwilderten und sind heute als solche kaum noch zu erkennen.

       Die nachweisbare Besiedlung der Lößnitz fand etwa im Jahre 600 nach der Zeitwende statt, nach dem Abzug der germanischen Völker im Zuge der Völkerwanderung, indem sich hier slawische Sorben niederließen. Das bezeugen entdeckte Begräbnisstätten, sowie sorbische Ausdrücke, Landschafts-, Orts- und Flurnamen ( z. B. Lößnitz, Serkowitz, Zitz-schewig ), die sich bis heute erhalten haben.

      Nach dem Sieg Heinrich I. über die slawischen Heere bei Gana in der Lommatscher Gegend im Jahre 928 folgte die Gründung der Mark und des Bistums Meißen (i. J. 967), sowie die Christianisierung der zurückgebliebenen Slawen. Das Gebiet war sozusagen Königsland, teils dem Markgrafen, teils der Kirche zugeteilt, die die obere Gerichtsbarkeit ausübten, die Dörfer und Ländereien weiter verkauften, oder aber, diese für jährliche Zinsen und "Gefällen" zu Lehn an weitere Nutznießer vergaben.

      Vom 10.bis 12.Jahrh. wurden von den Grundherren, den Markgrafen und Bischöfen, deutsche Bauern aus Main- und Rheinfranken, Thüringen und Niedersachsen hier ange-siedelt. Sie errichteten ihre Siedlungen in der Anordnung, die heute noch die alten Dorf-kerne vorweisen, meist in der Form sog. Gassendörfer (Kötzschenbroda, Naundorf, Linde-nau, Wahnsdorf ). In wieweit nun die deutschen Einwanderer die sorbischen Siedlungen übernommen, erweitert, oder ganz neu angelegt haben, ist nicht bekannt. Reste der typisch sorbischen Weiler, wegen der runden bzw. hufeisenförmigen Anordnung auch Rundlinge genannt, sind heute nur noch in drei Lößnitzer Altgemeinden - dem Radebeuler Kreis, Alt-Zitzschewig, und Alt-Serkowitz - zu erkennen bzw. zu vermuten. Als ganz sicher kann ange-nommen werden, dass die sorbischen Vorbewohner in der späteren deutschen Bevölkerung aufgegangen sind. Das geht u.a. auch daraus hervor, dass die sorbische Sprache bis um 1400 vor Gericht zugelassen war, ebenso das der sorbische Sammelruf "Botscheremoh"  (kommt alle herbei !) in einigen Gemeinden bei Feuer oder Versammlungen bis ins 19.Jahrh. üblich war.

Radebeul setzt sich aus 10 ehemals selbständigen Gemeinden zusammen, - s. Altgemein-den.
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